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In einem denkwurdigen Auftritt im Berliner Olympiastadion zeigte Bruce Springsteen gestern nicht nur seine musikalische Klasse, sondern auch klare politische Kante. Vor 75.000 begeisterten Fans bezog der 75-jährige Rockstar unmissverständlich Stellung gegen die aktuelle US-Regierung unter Donald Trump. „Das Amerika, das ich liebe, ist in den Händen einer korrupten, inkompetenten und verlogenen Regierung“, erklärte der „Boss“ während eines emotionalen Prologs, der auf den Videoleinwänden mit deutschen Untertiteln eingeblendet wurde.
Springsteen ließ keinen Zweifel daran, dass die politische Situation in seiner Heimat ihn zutiefst beunruhigte. „Gerade geschehen Dinge, die das Wesen der Demokratie in unserem Land verändern und die zu wichtig sind, um sie zu ignorieren“, betonte er mehrfach während des dreistündigen Konzertes. Besonders deutlich wurde seine Kritik, als er seinen Song „Rainmaker“ Donald Trump widmete und anmerkte: „Wenn die Bedingungen in einem Land reif für einen Demagogen sind, dann kann man darauf wetten, dass einer auftauchen wird.“
Die Kritik am Einsatz des amerikanischen Militärs gegen Demonstranten in Los Angeles folgte prompt: „Sie setzen das amerikanische Militär auf Amerikas Straßen ein, basierend auf Unwahrheiten über eine ausländische Invasion.“ Trotz aller Schärfe schloss Springsteen seine politischen Statements mit einer Botschaft der Hoffnung: „Wir werden auch diesen Moment überleben.“
Abseits der Politik lieferte Springsteen mit seiner E Street Band ein energiegeladenes Konzert mit 29 Songs ab. Klassiker wie „Hungry Heart“, „Dancing In The Dark“ und „Born to Run“ brachten das Olympiastadion zum Kochen. Besonders bemerkenswert war seine Interpretation von Bob Dylans „Chimes of Freedom“, den er seit seiner „Tunnel of Love“-Tour nicht mehr gespielt hatte und den er den Fans aus Ostberlin widmete – eine emotionale Erinnerung an sein legendäres Konzert in der DDR 1988.
Trotz seines Alters zeigte sich der „Boss“ in Bestform, schwitzte, sang bis zur Erschöpfung und suchte immer wieder die Nähe zu seinen Fans. Er verschenkte seine Mundharmonika an einen glücklichen Zuschauer und umarmte eine Frau, die auf einem Schild verkündete, bereits 30 seiner Konzerte besucht zu haben. Die 17-köpfige E Street Band, von denen viele Mitglieder seit über 50 Jahren mit Springsteen musizierten, wirkte wie eine große Familie auf der Bühne.
Donald Trump reagierte prompt auf Springsteens Kritik. Auf seiner Plattform Truth Social bezeichnete er den Rockstar als „aufdringlichen, unausstehlichen Trottel“ – eine direkte persönliche Attacke als Antwort auf die öffentlichen Äußerungen des Musikers.
Diese Konfrontation ist keine Überraschung, denn Springsteen hatte bereits bei seinem Manchester-Konzert vor wenigen Wochen ähnlich deutliche Worte gefunden. „There’s some very weird strange and dangerous going on out there right now in America“, hatte er dort gesagt und der US-Regierung vorgeworfen, historische Bürgerrechtsgesetze zurückdreh«n und „sadistisches Vergnügen am Schmerz amerikanischer Arbeiter“ zu finden.
Im Publikum zeigte sich die internationale Anziehungskraft Springsteens deutlich. Fans aus aller Welt waren nach Berlin gereist, darunter Horsel aus Bremen, der bereits sein 34. Springsteen-Konzert besuchte, Victor Theorim aus Schweden sowie Megan und Dawoud Kabli aus Florida, die gemeinsam schon über 30 Shows erlebt haben.
Frank Montua aus Plauen, der 1988 beim legendären Konzert in der DDR dabei war, brachte sogar eine selbstgebastelte Anti-Trump-Fahne mit ins Stadion. „Springsteens Musik ist der Soundtrack meines Lebens“, erklärte er und zeigte damit, wie eng die persönliche Verbindung vieler Fans zur Musik des „Boss“ ist.
Auch die Familie Murnin aus Belfast hatte eine besondere Geschichte zu erzählen. Die Eltern Catherine und Declan, deren Hochzeit von Springsteens Musik geprägt war, besuchten mit ihrem Sohn Conal das Konzert. „Bruce ist einfach der Beste“, schwärmte Declan, während sie auf den Einlass warteten.
Nach genau drei Stunden endete der Abend mit dem Rock-Klassiker „Twist and Shout“. Springsteen verabschiedete sich von seinen Berliner Fans, die er am 18. Juni in Frankfurt und am 27. Juni in Gelsenkirchen wiedersehen wird. Was bleibt, ist nicht nur die Erinnerung an einen musikalischen Höhepunkt, sondern auch an einen Künstler, der den Mut hat, seine Stimme zu erheben – für Demokratie, Freiheit und Menschlichkeit.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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