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Angeltragödie in Norwegen: Zwei Deutsche tot, ein Vermisster nach Kentern des Bootes

today06.05.2025 28

Hintergrund
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Ein harmloser Angelausflug in den malerischen Fjorden Norwegens hat sich für drei deutsche Touristen zu einer verheerenden Tragödie entwickelt. Nahe der Küstenstadt Måløy kenterte am Sonntag ein gemietetes Freizeitboot mit drei deutschen Urlaubern an Bord. Die Bilanz ist erschütternd: Zwei Männer im Alter von 72 und 73 Jahren haben ihr Leben verloren, während die Suche nach einem 68-jährigen Deutschen weiterhin andauert – allerdings mit schwindender Hoffnung auf ein Überleben.

Stunden der Ungewissheit und dramatische Rettungsversuche

Angeltragödie in Norwegen: Zwei Deutsche tot, ein Vermisster nach Kentern des Bootes

Das Unglück begann, als die drei deutschen Angler mit ihrem gemieteten Schärenjeep in See stachen. Fast neun Stunden später, gegen Abend, bemerkte ein aufmerksamer Passant etwas Ungewohnliches vor der Küste. Atle Kråkenes, ein Einheimischer, schilderte gegenüber lokalen Medien: „Ich hatte ein ungutes Gefühl und rief das Rettungszentrum an.“ Eine Entscheidung, die zumindest eine kurzzeitige Rettung ermöglichte.

Das Boot wurde kopfüber treibend entdeckt – ein erschreckendes Bild, das sofort einen großangelegten Rettungseinsatz auslöste. Die Rettungskräfte trafen gegen 20:40 Uhr am Unglücksort ein und konnten zunächst einen der Männer aus dem eiskalten Wasser bergen. Trotz sofortiger medizinischer Versorgung verstarb dieser später im Krankenhaus. Etwa anderthalb Stunden danach, gegen 22:15 Uhr, fanden die Einsatzkräfte eine zweite Person, doch auch hier kam jede Hilfe zu spät.

Die norwegischen Rettungsdienste haben alles in ihren Kräften Stehende getan, um das Leben der Verunglückten zu retten. Mit Schiffen, Helikoptern und Suchteams an Land wurde das Gebiet rund um den Leuchtturm von Kråkenes, etwa 180 Kilometer nördlich von Bergen, systematisch abgesucht. Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen freiwilligen Helfern und der Küstenwache.

Die Wassertemperatur vor der norwegischen Westküste betrug zu diesem Zeitpunkt nur etwa 7 bis 8 Grad Celsius – Bedingungen, die ein Überleben ohne Schutzkleidung auf wenige Stunden begrenzen. Nach intensiver Suche bis in die frühen Morgenstunden schwand die Hoffnung, den dritten Passagier lebend zu finden. Um 2 Uhr Nachts wurde die aktive Rettungsaktion zunächst eingestellt.

Måløy, ein malerisches Küstenstädtchen mit rund 3.300 Einwohnern, ist eigentlich für seine atemberaubende Natur und die Möglichkeiten zum Angelsport bekannt. Die Region lockt jährlich zahlreiche deutsche Touristen an, die die Schönheit der norwegischen Fjordlandschaft und den Fischreichtum der Gewässer schätzen. Über die Måløybrücke ist der Ort mit dem Festland verbunden und eigentlich ein sicherer Ausgangspunkt für Bootstouren.

Das Unglück wirft nun Fragen nach den genauen Umständen auf. Waren es plötzlich aufkommende Wetterbedingungen, technische Probleme mit dem Boot oder menschliches Versagen? Die norwegischen Behörden haben Ermittlungen eingeleitet, arbeiten dabei eng mit den deutschen Konsulaten zusammen. Für die betroffenen Familien stehen Unterstützungsmaßnahmen bereit.

Weiteres dramatisches Rettungsereignis in der Region: Als wäre das Bootsunglück nicht schon tragisch genug, musste die norwegische Küstenwache am selben Tag zu einer weiteren Rettungsaktion in der Region ausrücken. Ein in Not geratener Kapitän wurde mit einem Helikopter gerettet – ein Umstand, der die herausfordernden und mitunter gefährlichen Bedingungen in dieser Küstenregion unterstreicht.

Die Suche nach dem vermissten Deutschen wird heute fortgesetzt, wenn auch mit geringer Hoffnung auf ein Wunder. Die norwegischen Behörden haben bestätigt, dass man keine Mühen scheuen wird, um zumindest Gewissheit für die Angehörigen zu schaffen.

Dieses tragische Ereignis erinnert eindringlich daran, dass selbst bei scheinbar harmlosen Freizeitaktivitäten wie Angeln die Naturgewalten niemals unterschätzt werden sollten. Besonders in fremden Gewässern ist erhöhte Vorsicht geboten, und Sicherheitsvorschriften sollten stets eingehalten werden.

Bootsunglück

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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