40 Jahre Rock am Ring: Ein Jubiläum im Matsch und mit musikalischen Überraschungen

Das legendäre Rock am Ring Festival feierte vom 6. bis 8. Juni 2025 sein 40-jähriges Bestehen. Trotz widriger Wetterbedingungen mit viel Matsch und Regen ließen sich rund 90.000 Musikfans die Festivalstimmung nicht verderben und feierten ein unvergessliches Jubiläumswochenende am Nürburgring. Die Veranstalter hatten für das Jubiläum einige Überraschungen parat, darunter Special Guests und ein vielseitiges Line-up, das die Geschichte des Festivals würdig repräsentierte.

Ein Festival zwischen Tradition und Überraschungen

Der Auftakt des Festivals am Freitag wurde von den Überraschungsgästen Electric Callboy und Roy Bianco & die Abbrunzati Boys eingeleitet, die als „Very Special Guests“ angekündigt waren. Roy Bianco brachte es auf den Punkt: „Es ist ein Wunder der Musik. Und Wunder der Musik wurden hier viel gefeiert auf Rock am Ring.“ Dieser Mix aus Metal und Italo-Schlager stellte bereits zu Beginn die musikalische Vielfalt des Festivals unter Beweis.

Insgesamt boten die Veranstalter rund 100 Acts auf vier Bühnen, während im Zwillingsfestival Rock im Park in Nürnberg, das sein 30-jähriges Jubiläum feierte, fast dieselben Bands auftraten. Die Headliner wie Bring Me The Horizon, The Prodigy, K.I.Z, Biffy Clyro, Slipknot und Rise Against sorgten für ein abwechslungsreiches Programm, das die verschiedenen Genres der Rockmusik abdeckte.

Matsch, Regen und die typische Ring-Atmosphäre

Wie so oft in der 40-jährigen Geschichte des Festivals spielte das Wetter eine entscheidende Rolle. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits im Vorfeld ungünstige Bedingungen prognostiziert, und tatsächlich prägte starker Regen das Festivalwochenende. Am Freitag blieb es zunächst überwiegend trocken, doch für das Wochenende wurden Regen und Gewitter vorhergesagt, die auch prompt eintrafen.

Die Festivalbesucher zeigten sich jedoch gut vorbereitet und trotzten dem Wetter mit Regencapes, Gummistiefeln und wasserdichter Kleidung. Der Matsch gehört mittlerweile fast schon traditionell zum Festival und wurde von vielen Besuchern als Teil des authentischen Rock am Ring-Erlebnisses angesehen. Am Sonntag gab es dann zur Freude aller eine kurze Wetterbesserung mit etwas Sonnenschein.

Unvergessliche Auftritte und spontane Änderungen

Trotz der widrigen Umstände lieferten die Bands beeindruckende Performances ab. Slipknot schloss den Samstag mit einem kraftvollen Set und spektakulärer Lichtshow ab. Die Beatsteaks zogen am Sonntag die Massen in ihren Bann und sorgten für einen weiteren Höhepunkt des Festivals.

Nicht alles lief jedoch nach Plan: Die deutsche Metalcore-Band Heaven Shall Burn musste ihren Auftritt am Samstagabend nach nur einem Lied abbrechen, da sich ihr Sänger eine Verletzung am Hals zugezogen hatte. Auch ein Mann mit Verbrennungen musste per Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht werden, wie DRK-Mitarbeiter Armin Link berichtete. Insgesamt gab es mehr medizinische Einsätze als in den Vorjahren, was Link auf die erhöhte Besucherzahl zurückführte – dennoch sei es „business as usual“ gewesen.

Die ukrainische Band Jinjer beeindruckte das Publikum mit ihrem Wechsel zwischen cleanem Gesang und Growls, während Knocked Loose als weitere Überraschungsgäste für Begeisterung sorgten.

Sicherheit und Organisation

Die Polizei meldete einen insgesamt ruhigen Verlauf des Festivals, was angesichts der hohen Besucherzahl und der erschwerten Bedingungen durch das Wetter bemerkenswert ist. Die Organisatoren hatten aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt und für eine robuste Infrastruktur gesorgt, die auch bei Regen funktionierte.

Der Sanitätsdienst hatte zwar mehr zu tun als in den Vorjahren, doch die meisten Fälle waren nicht schwerwiegend. Die gute Organisation trug dazu bei, dass trotz der Herausforderungen durch das Wetter das Jubiläumsfestival ein Erfolg wurde.

Blick in die Zukunft: Rock am Ring 2026

Noch während des diesjährigen Festivals wurde bereits der Vorverkauf für Rock am Ring 2026 angekündigt, der am 10. Juni 2025 startete. Als erster Headliner für das kommende Jahr wurde Linkin Park bestätigt, was unter den Fans für große Vorfreude sorgte.

Das 40-jährige Jubiläum von Rock am Ring hat einmal mehr gezeigt, warum das Festival zu den renommiertesten Rockfestivals weltweit zählt. Trotz der Wetterkapriolen, die fast schon zum Markenzeichen geworden sind, überzeugte es mit einem vielseitigen Line-up, überraschenden Auftritten und der besonderen Atmosphäre, die Generationen von Rockfans seit vier Jahrzehnten anzieht.

Die 90.000 Besucher, die den Matsch und Regen tapfer ertrugen, werden das Jubiläumsfestival in guter Erinnerung behalten – als ein weiteres Kapitel in der bewegten Geschichte von Rock am Ring, bei dem die Musik über alle Widrigkeiten triumphierte.

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