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Der 1. Mai verbindet jahrhundertealte Traditionen mit modernem politischen Aktivismus und ausgelassenen Feierlichkeiten. Als gesetzlicher Feiertag in Deutschland bietet er die perfekte Gelegenheit für Maibaum-Rituale, gewerkschaftliche Kundgebungen und fröhliche Frühlingsfeste. Besonders in Großstädten wie Berlin und München, aber auch in ländlichen Regionen Bayerns, hat der Tag eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Während vielerorts traditionelle Maibäume in den Himmel ragen, ziehen andernorts tausende Menschen bei Demonstrationen durch die Straßen oder feiern bei Open-Air-Veranstaltungen.
In Bayern gehört das Aufstellen eines Maibaums zu den wichtigsten Frühlingsbräuchen überhaupt. Die imposanten Bäume erreichen beachtliche Höhen zwischen 20 und 35 Metern, wobei einige Gemeinden im freundschaftlichen Wettstreit um den höchsten Maibaum stehen. Der aktuelle Rekordhalter in der Region München ist der Maibaum in Aying mit beeindruckenden 52 Metern Höhe. Noch höher ragte allerdings der 2017 in Pfaffenhofen aufgestellte Baum mit ganzen 61 Metern in den Himmel.
Eine Besonderheit bildet der Maibaum auf der Zugspitze, der zwar mit unter 20 Metern verhältnismäßig klein ausfällt, dafür aber auf etwa 2650 Metern Höhe thront und damit gewissermaßen eine „einsame Spitze“ darstellt. In vielen bayerischen Dörfern ist das Aufstellen des Maibaums ein Gemeinschaftsereignis, das oft von hunderten Menschen gemeinsam bewältigt wird.
Die Traditionen rund um den 1. Mai variieren stark je nach Region. In Schwaben stellen junge Männer in der Nacht zum 2. Mai geschmückte Birken vor die Häuser ihrer Liebsten – ein Brauch, der bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. An anderen Orten findet das sogenannte „Maibaumkraxln“ statt, bei dem mutige Teilnehmer um Würste kämpfen, die am Maibaum befestigt sind.
Im Norden Deutschlands ziehen Gruppen mit Bollerwagen zur traditionellen Maiwanderung los, wobei diese Gefährte in der Regel reichlich mit kühlen Getränken beladen sind. Auch die Walpurgisnacht am Vorabend des 1. Mai hat ihre eigenen Bräuche. Sie ist nach der heiligen Walburga benannt und vereint christliche mit vorchristlichen Elementen wie dem symbolischen Vertreiben von Winterdämonen.
Die politische Dimension des 1. Mai hat ihren Ursprung in den USA. Nach einem Generalstreik in Chicago 1886, der im sogenannten „Haymarket Massacre“ endete, wurde der 1. Mai zum internationalen Kampftag der Arbeiterklasse erklärt. Heute ist er in vielen Ländern weltweit ein gesetzlicher Feiertag – ironischerweise allerdings nicht mehr in den USA selbst, wo er durch den „Loyalty Day“ ersetzt wurde.
In Deutschland organisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) traditionell Kundgebungen und Demonstrationen. „Der erste Mai bleibt ein wichtiger Tag, um auf Arbeitnehmerrechte aufmerksam zu machen“, betont der DGB regelmäßig in seinen Aufrufen zur Teilnahme an den Veranstaltungen. Für 2025 sind wieder zahlreiche Kundgebungen in allen größeren Städten geplant.
Besonders in Berlin hat der 1. Mai eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Hier treffen politische Demonstrationen auf ausgelassene Straßenfeste und Club-Events. Die „Revolutionäre 1. Mai-Demo“ zieht jährlich tausende Menschen an und fokussiert sich traditionell auf die Bezirke Kreuzberg, Friedrichshain und Neukölln. In der Vergangenheit kam es dabei immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, besonders durch vermummte Gruppen des sogenannten „Schwarzen Blocks“.
Das beliebte „Myfest“ in Kreuzberg wurde für 2025 zwar offiziell abgesagt, dennoch werden zahlreiche Menschen erwartet, die in den Straßen feiern wollen. Als Alternative bieten sich Veranstaltungen wie das „Maifest am Mariannenplatz“ oder der Protest-Rave „Free Görli – Rave Against the Zaun“ gegen die geplante Schließung des Görlitzer Parks an.
Für Feierlustige gibt es zahlreiche Partyangebote wie das Open Air im „About Blank“ mit Fatboy Slim oder die Veranstaltung im „Ritter Butzke“ mit dem Tech-House Duo Format:B. Beide beginnen am frühen Nachmittag und bieten elektronische Musik unter freiem Himmel.
In München konzentrieren sich die Feierlichkeiten auf den Marienplatz, wo ein großes Kulturfest stattfindet. Von 13:30 bis 17:00 Uhr sorgt das laut.stark-Programm der DGB-Jugend für musikalische Unterhaltung mit drei Bands auf einer Open-Air-Bühne. Mit dabei sind das Münchner Musikkollektiv „Tula Troubles“ mit World/Ska-Klänen, die Hip-Hop-Formation „Loop Roots“ und die Punkband „Rogers“ aus Düsseldorf.
Zusätzlich präsentieren Münchner Organisationen, Verbände und Initiativen ihre Arbeit auf einem Infomarkt in der Kaufingerstraße. Für das leibliche Wohl ist mit einem Biergarten und Imbissständen gesorgt, während im Innenhof des Rathauses Mitmachaktionen für Kinder angeboten werden. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Der 1. Mai hat auch zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zu Songs über das Thema Arbeit inspiriert. Dolly Partons „9 To 5“ thematisiert den klassischen Büroalltag und unterstützt die Gleichberechtigung von Frauen in der Arbeitswelt. Taylor Swift reflektiert in „The Man“ über Geschlechterungleichheit im Berufsleben und stellt fest, wie viel einfacher ihre Karriere als Mann gewesen wäre.
Deutsche Beiträge kommen von Bands wie Deichkind, die in „Bück dich hoch“ mit ihrem typischen Wortwitz die Absurditäten des modernen Arbeitslebens kritisieren. Der NDW-Klassiker „Bruttosozialprodukt“ von Geier Sturzflug nimmt auf satirische Weise die Leistungsgesellschaft aufs Korn.
Ob traditionelles Maibaumaufstellen, politische Demonstration oder ausgelassene Party – der 1. Mai 2025 bietet für jeden Geschmack passende Veranstaltungen. Als Tag zwischen Tradition und Moderne, zwischen politischem Statement und Frühlingsfest, behält er seine besondere Stellung im deutschen Festkalender.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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