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Spotify, Apple Music, Qobuz und Co.: Lossless Audio und KI auf dem Vormarsch

today13.11.2025

Hintergrund

Während bis vor einiger Zeit nur ausgewählte Musik-Streamingplattformen verlustfreie Audioqualität zur Verfügung stellten, darunter allen voran TIDAL und seit Mitte 2001 Apple Music, ziehen nun immer mehr Streamingplattformen nach und bieten High-Res Audio für zahlende Nutzer an. Welche Vorteile das für dich in der Praxis mit sich bringt und welche Rolle im gleichen Zuge KI bei den verschiedenen Streamingplattformen mittlerweile spielt, erfährst du hier.

Was genau versteht man unter Lossless oder High-Res Audio?

Spotify, Apple Music, Qobuz und Co.: Lossless Audio und KI auf dem Vormarsch

Während die Adaption von Lossless Audio bei vielen Musik-Streamingplattformen eine erfreuliche Nachricht ist, mag sich der ein oder andere Leser an dieser Stelle die Frage stellen, was genau unter Lossless oder auch High-Res Audio zu verstehen ist. Grundsätzlich beschreiben beide Begriffe eine Form der Audiowiedergabe, die eine möglichst verlustfreie und damit sehr detailreiche Audiowiedergabe ermöglichen. Dennoch gibt es zwischen Lossless und High-Res Unterschiede. Lossless Audio bezieht sich auf ein Audioformat, nicht selten im FLAC-Format, bei dem Audiodateien nahezu ohne Qualitätsverlust komprimiert werden. High-Res Audio hingegen sind Musik- oder Audiodateien mit einer noch höheren Auflösung als bei herkömmlichen Audio-CDs, die ihrerseits schon als verlustfrei klassifiziert werden, mit z. B. 24 Bit/96 kHz.

High-Res Audio bietet damit noch feinere Klangnuancen und stellt sozusagen den Gipfel der detailgetreuen Wiedergabe von Audio dar. Vergleichst du beide Varianten mit zum Beispiel MP3- oder AAC-Dateien, die auch bis heute noch bei den meisten Musik-Streamingplattformen gängiger Standard sind, hörst du, kompatible Hardware vorausgesetzt, teils deutliche Qualitätsunterschiede.

Verlustfreie Audioqualität für alle? Nicht ganz, vielmehr eine Frage der Hardware

Verlustfreies Audio wird bei einigen Musik-Streamingplattformen bereits seit längerer Zeit angeboten. Vorreiter dabei war unter anderem die Streamingplattform TIDAL, die praktisch seit ihrer Einführung verstärkt Fokus auf eine verlustfreie Wiedergabe von Musik legte. Doch verglichen mit den Platzhirschen wie Apple Music oder dem unangefochtenen Marktführer Spotify, wird hier schnell deutlich, dass TIDAL vor allem hinsichtlich seines Musikkatalogs seit jeher nicht mithalten kann – was allerdings dadurch den Dienst nicht automatisch schlechter macht.

Apple Music hingegen bietet seit Mitte 2021 Lossless Audio an und das sogar ohne Aufpreis. Verfügbar ist die verlustfreie Wiedergabe von Audio demzufolge für alle „normalen“ Abonnenten des Musikstreamingdiensts. Spotify, obwohl unangefochtener Marktführer unter den Musik-Streamingplattformen, zog relativ spät nach und führte erst vor wenigen Wochen, genauer gesagt am 10. September, endlich eine Option für die Wiedergabe von Lossless Audio im FLAC-Format ein, die allerdings ausschließlich Premiumnutzern vorbehalten bleibt. Doch so erfreulich diese Nachricht auch sein mag: Längst nicht jeder profitiert von diesen zusätzlichen Features.

Die Wiedergabe von Lossless Audio oder Musik im High-Res-Format erfordert entsprechende Hardware. Sowohl dein Endgerät, das heißt dein Smartphone, als auch deine jeweiligen Kopfhörer müssen die Wiedergabe von echtem Lossless Audio unterstützen, anderenfalls kommt trotz hochauflösender Streams und einem deutlich höheren Verbrauch deines Datenvolumens, nicht viel in deinen Ohren an. Zum Teil können hierbei aber auch Dinge wie Bluetooth der limitierende Faktor sein, da – abhängig von dem jeweiligen Bluetooth-Standard – die Datenübertragungsraten hier limitiert sein können.

Genau deswegen setzen echte Freunde von High-Res-Audio häufig auf kabelgebundene Kopfhörer oder eben auf sehr kostspielige, kabellose Lautsprecher beziehungsweise Kopfhörer, die speziell auf die Wiedergabe von Highfidelity-Audio konzipiert wurden. Es gibt allerdings auch einige erschwingliche Lösungen, um in den Genuss von Lossless Audio zu kommen. Paradebeispiel hierfür sind Apples 20-Euro-Kopfhörer, die zwar kabelgebunden sind und sich auch nicht als In-Ear-Kopfhörer verstehen, jedoch eben die Wiedergabe von Lossless Audio zu einem erschwinglichen Preis ermöglichen.

KI-unterstützte Playlists und dynamische Shuffle-Modi: Immer mehr KI-Features halten Einzug

Ebenfalls interessant im Zuge der Neuerungen bei den verschiedenen Musik-Streamingplattformen ist das Thema KI, welches natürlich auch keinen Halt mehr vor derartigen Services macht. Welche Vorteile dir KI bei Musik-Streamingplattformen bringt? Nun, du hast nun unter anderem die Möglichkeit, noch bessere, auf dich zugeschnittene Playlists und Empfehlungen zu erhalten, dank der Unterstützung von KI, die deine Hörgewohnheiten noch besser analysieren soll, als die hauseigenen Algorithmen von Apple Music und Co. All das hat auch, zum Beispiel mittlerweile bei Spotify, direkten Einfluss auf den Shuffle-Modus. So lässt sich bei den meisten Playlists mittlerweile eine Funktion namens „Smart-Shuffle“ aktivieren, mit der zusätzlich zu dem normalen Shuffle-Mode vereinzelt neue Songs in die Wiedergabe eingestreut werden, die idealerweise zum Musikstil deiner Playlist passen. So wie bei nahezu allen digitalen Plattformen derzeit, ist auch im Bereich der Musik-Streamingplattformen davon auszugehen, dass zeitnah immer mehr KI-unterstützte Funktionen Einzug halten werden.

Geschrieben von: RadioMonster.FM