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Wettskandal in der NBA: illegales Glücksspiel und Mafia-Verbindungen?

today28.10.2025

Hintergrund

Der 23. Oktober 2025 war ein schwerer Tag für den Profi-Basketball in den USA. NBA-Trainer Chauncey Billups und Profi Terry Rozier wurden festgenommen wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel und angeblichen Kontakten zur Mafia. Auch wenn beide kurz darauf wieder auf freien Fuß gesetzt wurden, schlägt der Skandal hohe Wellen in der nationalen sowie auch der internationalen Sportwelt.

NBA-Glücksspielskandal: Was genau ist passiert?

Wettskandal in der NBA: illegales Glücksspiel und Mafia-Verbindungen?

In den vergangenen Tagen hat ein Wettskandal die Sportwelt nicht nur in den Vereinigten Staaten erschüttert. NBA-Legende Chancey Billups (49) und Profispieler Terry Rozier (31) wurden von der Polizei festgenommen. Der Grund für die Verhaftung sind im Falle von Rozier schwere Vorwürfe bezüglich illegalen Pokerspiels sowie Wettmanipulationen. Billups wird darüber hinaus beschuldigt, Kontakte zu einem kriminellen Mafia-Netzwerk zu unterhalten, das illegale Pokerturniere organisiert haben soll. Neben dem Trainer der Portland Trailblazers und dem Miami-Heat-Profi wurden noch 32 weitere Personen verhaftet, denen ganz ähnliche Vorwürfe gemacht werden. Kurz nach den erfolgten Festnahmen und damit verbundenen Verhören zahlten die beiden genannten Sportler eine Kaution und befinden sich seitdem wieder in Freiheit. Sowohl Billups als auch Rozier beteuerten ihre Unschuld in allen Anklagepunkten. Vor Gericht müssen sich aber beide verantworten. Für Rozier geht es am 8. Dezember um alles, während Billups schon am 24.11. vor einem New Yorker Richter stehen wird.

Das sind die Hintergründe zum Wettskandal in der NBA

Die Vorwürfe gegen bekannte Personen aus der NBA oder deren Umfeld sind nicht neu: Bereits 2023 rückten einige Partien der bekanntesten Basketball-Liga in den Fokus von Ermittlungen: Die Statistiken bestimmter Spieler wie des zuvor genannte Roziers und Damon Jones wiesen Unregelmäßigkeiten auf, die vermuten ließen, dass die Ergebnisse der Partien vorab abgesprochen und somit manipuliert worden sein könnten. Unter anderem in der Partie am 23.3.2023 soll Rozier sich selbst vorsätzlich zu einem bestimmten Zeitpunkt aus dem Spiel genommen haben, um anderen Beteiligten hohe Gewinnsummen bei entsprechenden Wetten zu ermöglichen. Billups soll an ähnlichen illegalen Absprachen beteiligt gewesen sein und zudem durch technologiegestützte Manipulationen ebenfalls illegale Pokerspiele manipuliert zu haben: Dadurch sollen andere Mitspieler an diesen Turnieren um mehrere Millionen Dollar betrogen worden sein, und das unter Beteiligung von bis zu vier Mafia-Familien. Jones wird vorgeworfen, Informationen über geplante Spielausfälle an Dritte weitergeleitet zu haben. Das FBI, das in der sogenannten “Operation Royal Flush” ermittelt, spricht von einem dreisten Vorgehen und einem “unfassbaren Betrug” in einem bislang kaum bekannten Umfang.

Was sagt die NBA zu den Vorwürfen gegen ihre Top-Leute?

Die NBA zeigt sich anhand der Vorwürfe gegen mehrere ihrer bekanntesten Profis erschüttert. Die Organisation sichert dem FBI aber umfassende Unterstützung bei allen Ermittlungen zu und stellt sowohl Rozier als auch Billups mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben und Ämtern frei. Gleichzeitig fürchtet NBA-Chef Adam Silver um den guten Ruf sowohl seines Verbands als auch des Profi-Basketballs in den USA. Er betont, dass die NBA immensen Wert auf Integrität lege und bereit sei, notwendige Konsequenzen zu ziehen, um die Ernsthaftigkeit des Basketballspiels und der international einflussreichen Liga zu untermauern.

Das sind die Statements der Beschuldigten und deren Sprecher

Während der New Yorker Staatsanwalt Joseph Nocella Jr. die “Operation Royal Flush” als eines der “dreistesten Korruptionssysteme” seit der Legalisierung von Online-Wetten bezeichnet, weisen die Beschuldigten alle Vorwürfe von sich. Aaron Turner, Roziers Agent, hat die Verhaftung und die Ermittlungen offiziell bestätigt, erklärte aber auch, dass Rozier sich gegen alle Vorwürfe mit allen Mitteln zur Wehr setzen würde. Roziers Verteidiger Jim Trusty gab ein Statement ab, in dem er verkündete, sein Klient sei alles andere als ein “Zocker” und gab sich positiv, den Kampf gegen die angeblich ungerechtfertigten Vorwürfe zu gewinnen. Ob Rozier sich am Ende wirklich über einen Freispruch freuen kann, bleibt aber abzuwarten, und auch die Karrieren der Beschuldigten stehen auf dem Spiel: Im vergangenen Jahr wurde Jontay Porter, der früher bei den Raptors spielte, wegen vergleichbarer Vorwürfe auf Lebenszeit von der Teilnahme an der NBA ausgeschlossen.

Makaberer Trend: Wetten auf den Wettskandal

Ein Skandal wie die “Operation Royal Flush” zieht seine Kreise und ruft auch einige fragwürdige Praktiken hervor. So werden im Internet bereits Wetten auf die möglichen Verhaftungen weiterer NBA-Spieler abgeschlossen, die unter Umständen auch an den illegalen Vorgängen beteiligt gewesen sein könnten. Der Anbieter Betonline, der in einigen US-Bundesstaaten verboten ist, bietet Wetten darauf an, bei wem als Nächstes die Handschellen klicken. Der deutsche Basketballstar Dirk Nowitziki ist einer der Spieler, auf die gesetzt werden kann: Bei einem Einsatz von einem Dollar erhalten Tipper im Falle einer Verhaftung 67 Dollar. Einer der Favoriten des Anbieters ist aber Kevin Garnett mit einer Quote von nur 1:3. Ob es weitere Verhaftungen geben wird und wie genau die Details der Ermittlungen aussehen, ist aktuell (Stand: 28. Oktober 2025) aber unbekannt: Das FBI hält sich diesbezüglich weitgehend bedeckt.

Geschrieben von: RadioMonster.FM