Spannende Geheimoperationen im Zweiten Weltkrieg
Commandos hat in den 2000er Jahren ein ganzes Genre an Schleichspielen geprägt, zu denen unter anderem Desperados, Shadow Tactics und Partisans 1941 gehört. Vielleicht orientiert sich deshalb „Commandos Origins“ sehr eng an den alten Versionen von Pyro. Es geht darum, mit einer kleinen Kommandotruppe Sabotageakten hinter den deutschen Linien durchzuführen. Die verfügbaren Charaktere sind dieselben geblieben: Pionier, Green Beret, Taucher, Scharfschütze, Spion und Fahrer. Ihre Fähigkeiten und damit das Gameplay wurden leicht optimiert. Aktionen kann man nun im Schatten-Modus geplant werden, so dass mehrere Charaktere gleichzeitig agieren können. Eine interessante Neuerung ist zudem, dass man Gegner durch inszenierte Unfälle ausschalten kann. Ansonsten hat sich im Vergleich mit den Pyro-Versionen wenig verändert. Leider wurden Grafik und Sound kaum modernisiert. Das Retro-Image scheint gewollt zu sein.
Knifflige Missionen für Taktik-Fans
Das große Plus von „Commandos Origins“ ist das Missionsdesign. Alle Missionen sind gut durchdacht sowie spannend und abwechslungsreich angelegt. Meistens geht es darum, bestimmte feindliche Personen zu eliminieren, Pläne zu stehlen und Waffentechnik zu zerstören. Es gibt insgesamt über 20 Kampagnen, die in Norwegen, Frankreich und Nordafrika spielen. Commandos ist in der neuen Version weniger denn je ein Ballerspiel. Die besondere Herausforderung ist es, lautlos zu agieren und die Missionen möglichst ohne Alarmauslösung zu meistern. Den Schwierigkeitsgrad kann man in drei Stufen selbst bestimmen. Leider kann der Spieler allerdings nicht selbst entscheiden, welche Kommando-Soldaten er einsetzt.
Viele Bugs in der Testversion
Die vorab veröffentlichte Testversion von „Commandos Origins“ weist leider einige technische Fehler auf. Manchmal fällt der Ton aus, und ein Plotstopper-Bug verhindert sogar das Weiterspielen nach dem Neuladen. Autos fahren rückwärts. Die Gegner-KI reagiert mal überempfindlich und mal gar nicht auf Umgebungsereignisse. Im Abschlussbericht zur Mission werden Charaktere eingeblendet, die gar nicht an der Mission beteiligt waren. Das Agieren in mehrstöckigen Gebäuden ist aufgrund von Überblendungen mehrerer Ebenen extrem unübersichtlich. Hinzu kommen die nervigen Dialoge der Kommando-Soldaten, die teilweise einfach aus den alten Versionen übernommen wurden.
Nachbesserungen erforderlich
Claymore hat in einer nachgelieferten Testversion viele der Bugs inzwischen behoben. Dennoch bedarf die endgültige Version vor der Veröffentlichung abermals einer gründlichen Nachbesserung. Wenn diese gelingt, kann das Comeback von Commandos doch noch zu einem Erfolg werden.
Fazit: Tolles Gameplay, aber viel Luft nach oben
Wie das Original ist „Commandos Origins“ eng an die Geschichte des Zweiten Weltkriegs angelehnt. Die Missionen sind gut durchdacht und bauen teilweise inhaltlich aufeinander auf. Leider ergibt sich daraus keine konsistente Story. Bei anderen Spielen wäre das Gameplay durch die altbackene Grafik, den kaum überarbeiteten Sound und die vielen Bugs ruiniert worden. Nicht so bei „Commandos Origins“. Es ist flüssig spielbar sowie abwechslungsreich und spannend.