Viktor Lazlo – Steckbrief, Songs & Konzerte

today20.07.2025

Hintergrund

Viktor Lazlo ist eine französisch-belgische Sängerin, Schauspielerin und Autorin, die in den 1980er und 1990er Jahren große Erfolge feierte. Mit ihrem exotischen Aussehen, ihrer markanten Stimme und ihrem eleganten Auftreten eroberte sie die europäischen Charts und wurde besonders durch ihren Hit „Breathless“ international bekannt.

KünstlernameViktor Lazlo
Bürgerlicher NameSonia Dronier
GenrePop, Jazz, Soul
Größter Hit„Breathless“ (1987)
Geburtsdatum7. Oktober 1960
GeburtsortLorient, Frankreich
StaatsangehörigkeitFranzösisch-Belgisch
SternzeichenWaage
MarkenzeichenElegante Erscheinung, markante Stimme

Frühe Jahre und Entdeckung

Webradio Steckbrief - Viktor Lazlo

Viktor Lazlo wurde am 7. Oktober 1960 als Sonia Dronier in Lorient, Frankreich geboren. Ihre multikulturelle Herkunft prägte ihr Leben von Anfang an: Ihre Mutter ist Engländerin mit Wurzeln in Grenada, während ihr Vater aus Martinique stammt. Diese karibischen Einflüsse sollten später auch in ihrer Musik spürbar werden. Ihre Jugend verbrachte sie größtenteils in Belgien, wo sie an der Europaschule in Brüssel studierte und sich für Kunstgeschichte und Archäologie interessierte.

Bevor sie ihre Musikkarriere startete, war Lazlo als Model tätig. Ihre exotische Schönheit und ihr elegantes Auftreten machten sie zu einem gefragten Gesicht in der Modewelt. Der Weg zum Musikgeschäft eröffnete sich für sie, als sie in Belgien entdeckt wurde. Ihren Künstlernamen wählte sie in Anlehnung an den fiktiven Widerstandskämpfer Victor László aus dem Filmklassiker „Casablanca“ – eine Hommage, die ihre Liebe zur Kunst und Kultur widerspiegelt.

Lazlo brachte hervorragende Voraussetzungen für eine internationale Karriere mit: Neben ihrem auffälligen Erscheinungsbild beherrschte sie mehrere Sprachen fließend, darunter Englisch, Französisch, Niederländisch, Deutsch und Italienisch. Diese Sprachbegabung ermöglichte es ihr später, in verschiedenen Ländern Europas erfolgreich zu sein und Lieder in mehreren Sprachen aufzunehmen. Zudem hatte sie in ihrer Jugend Jazz und Ballett getanzt sowie Geige gespielt – künstlerische Fähigkeiten, die ihr musikalisches Verständnis prägten.

Musikalischer Durchbruch in den 1980er Jahren

Viktor Lazlos Karriere begann 1985 mit ihrer ersten Single „Casanova“, die den Grundstein für ihren Erfolg legte. Ihr Debütalbum „She“ erschien im selben Jahr und wurde besonders in Belgien, Deutschland und Japan ein großer Erfolg. In Belgien erhielt das Album sogar eine Goldene Schallplatte. Ihr einzigartiger Stil, der Pop mit Jazz- und Soul-Elementen verband, fand schnell Anklang beim Publikum.

Der internationale Durchbruch gelang ihr 1987 mit dem Hit „Breathless“, der bis heute als ihr Signature-Song gilt. Die Single eroberte die Charts in mehreren europäischen Ländern und etablierte Lazlo als ernstzunehmende Künstlerin auf dem internationalen Musikmarkt. Im selben Jahr erschien auch ihr selbstbetiteltes Album „Viktor Lazlo“, das ihre Position in der Musikszene weiter festigte.

1987 war auch in anderer Hinsicht ein bedeutendes Jahr für die Künstlerin: Sie moderierte den Eurovision Song Contest in Brüssel, was ihr zusätzliche Bekanntheit in ganz Europa einbrachte. Ihre mehrsprachigen Fähigkeiten und ihr charmantes Auftreten machten sie zur idealen Gastgeberin für dieses internationale Ereignis. Diese Moderation öffnete ihr Türen für weitere TV-Shows und literarische Veranstaltungen.

Ende der 1980er Jahre setzte Viktor Lazlo ihren Erfolgskurs fort. 1989 veröffentlichte sie das Album „Hot & Soul“, das ihre Vielseitigkeit als Künstlerin unter Beweis stellte. In dieser Zeit begann sie auch, mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten, was zu einigen erfolgreichen Duetten führen sollte. Ihre Musik wurde im Radio rauf und runter gespielt, und sie entwickelte sich zu einer festen Größe in der europäischen Popszene.

Die 1990er Jahre: Duette und neue Projekte

Die 1990er Jahre markierten eine Phase der künstlerischen Weiterentwicklung für Viktor Lazlo. Besonders in Deutschland gewann sie durch ihre Zusammenarbeit mit dem Sänger Stefan Waggershausen an Popularität. Ihr gemeinsames Duett „Das erste Mal tat’s noch weh“ aus dem Jahr 1990 wurde ein großer Hit und brachte ihnen 1991 den RSH-Gold in der Kategorie „Duo des Jahres“ sowie die Auszeichnung „Goldene Europa“ ein. Der Erfolg setzte sich mit einem weiteren Duett namens „Jesse“ (1991) fort.

1991 veröffentlichte Lazlo auch ihr Album „My Delicious Poisons / Mes poisons délicieux“, das ihre Fähigkeit zeigte, zwischen verschiedenen Sprachen zu wechseln und unterschiedliche musikalische Einflüsse zu vereinen. Ihre Musik dieser Ära spiegelte zunehmend ihre multikulturelle Identität wider und vereinte Elemente aus Pop, Jazz, Soul und sogar lateinamerikanischen Rhythmen.

1994 nahm sie gemeinsam mit Juliane Werding und Maggie Reilly das Lied „Engel wie du“ auf, das ebenfalls positive Resonanz fand. Diese Kollaborationen zeigten Lazlos Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, sich musikalisch immer wieder neu zu erfinden. Trotz dieser Erfolge blieben weitere große Hits in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre aus, was teilweise auf die sich verändernde Musiklandschaft zurückzuführen war.

1996 erschien ihr Album „Verso / Back To Front“, das zwar von Kritikern gelobt wurde, aber nicht mehr an die kommerziellen Erfolge der früheren Jahre anknüpfen konnte. Dennoch blieb Viktor Lazlo dem Musikgeschäft treu und experimentierte weiter mit verschiedenen Stilen. Gegen Ende des Jahrzehnts arbeitete sie mit dem italienischen Sänger Biagio Antonacci zusammen und veröffentlichte 1999 die Single „Message“, die besonders in Italien Anklang fand.

Neben ihrer Musikkarriere war Viktor Lazlo in den 1990er Jahren auch als Schauspielerin tätig. Sie wirkte unter anderem in der französischen Fernsehserie „Kommissar Navarro“ mit, was ihr zusätzliche Bekanntheit einbrachte. Diese Vielseitigkeit als Künstlerin – vom Musikstudio über die Konzertbühne bis hin zum Fernsehset – unterstreicht ihre kreative Bandbreite und ihren Wunsch, sich künstlerisch nicht einschränken zu lassen.

Spätere Karriere und künstlerische Entwicklung

Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends orientierte sich Viktor Lazlo musikalisch neu. Im Jahr 2002 veröffentlichte sie gleich zwei Alben: „Loin de Paname“, das in Frankreich Platz 67 der Charts erreichte, und „Amour(s)“. Diese Werke zeigten eine reifere Künstlerin, die sich zunehmend vom Mainstream-Pop entfernte und persönlichere, intimere Musik schuf.

In den folgenden Jahren veröffentlichte Lazlo regelmäßig neue Alben, darunter „Saga“ (2005), „Begin The Beguine“ (2007) und „Classic Songs“ (2008). Besonders bemerkenswert war ihr Album „My Name Is Billie Holiday“ aus dem Jahr 2012, eine Hommage an die legendäre Jazz-Sängerin, die Lazlos tiefe Verbundenheit zum Jazz demonstrierte. Dieses Projekt unterstrich ihre Vielseitigkeit als Interpretin und ihre Fähigkeit, sich in verschiedenen musikalischen Genres authentisch auszudrücken.

Nach einer kreativen Pause kehrte Viktor Lazlo 2016 mit der Single „Promised Land“ zurück, gefolgt von „Lola & Jim“ im Jahr 2017. Im selben Jahr erschien auch ihr Album „Woman“, das auf Platz 154 der belgischen Charts landete. 2021 veröffentlichte sie mit „Suds“ ihr bisher letztes Album, das von Kritikern für seine Authentizität und emotionale Tiefe gelobt wurde.

Neben ihrer Musikkarriere hat sich Viktor Lazlo in den letzten Jahren auch als Schriftstellerin etabliert. Als französische Autorin hat sie mehrere Romane veröffentlicht und literarische Veranstaltungen moderiert. Diese neue kreative Ausdrucksform ergänzt ihr künstlerisches Schaffen und zeigt ihre kontinuierliche Entwicklung als Künstlerin.

Trotz der Veränderungen in der Musikindustrie und des Aufkommens neuer Genres und Künstler hat Viktor Lazlo es geschafft, sich treu zu bleiben und ihre eigene künstlerische Vision zu verfolgen. Ihre Musik wird nach wie vor im Webradio gespielt und findet auch bei jüngeren Generationen Anklang, die ihre zeitlosen Hits wie „Breathless“ entdecken. Mit ihrer markanten Stimme, ihrem eleganten Stil und ihrer multikulturellen Identität bleibt sie eine einzigartige Figur in der europäischen Musiklandschaft.

Diskografie und künstlerisches Erbe

Viktor Lazlos musikalisches Erbe umfasst eine beeindruckende Diskografie, die ihre Entwicklung als Künstlerin über mehrere Jahrzehnte dokumentiert. Ihre Alben zeigen die Bandbreite ihres Talents und ihre Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, ohne dabei ihre künstlerische Integrität zu verlieren.

Zu ihren wichtigsten Alben zählen:
– „She“ (1985) – ihr Debütalbum, das in Belgien mit Gold ausgezeichnet wurde
– „Viktor Lazlo“ (1987) – das Album, das ihren internationalen Durchbruch markierte
– „Hot & Soul“ (1989) – eine Sammlung von Soul- und Pop-Perlen
– „My Delicious Poisons / Mes poisons délicieux“ (1991) – ein zweisprachiges Album, das ihre Vielseitigkeit unterstrich
– „Verso / Back To Front“ (1996) – ein Album, das ihre künstlerische Weiterentwicklung zeigte
– „Loin de Paname“ (2002) – ein in Frankreich erfolgreiches Werk
– „My Name Is Billie Holiday“ (2012) – ihre Hommage an die Jazz-Legende
– „Woman“ (2017) – ein reifes Werk, das ihre Erfahrungen als Künstlerin reflektiert
– „Suds“ (2021) – ihr bisher letztes Album

Neben diesen Studioalben veröffentlichte Lazlo auch mehrere Kompilationen und Best-of-Alben, darunter „Sweet, Soft And Lazy – The Very Best Of“ (1993), die ihre größten Hits zusammenfassten. Ihre Singles wie „Casanova“, „Breathless“, „Das erste Mal tat’s noch weh“ (mit Stefan Waggershausen) und „Engel wie du“ (mit Juliane Werding & Maggie Reilly) haben sich in das kollektive Musikgedächtnis eingebrannt und werden bis heute im Internetradio gespielt.

Viktor Lazlos künstlerisches Erbe geht jedoch über ihre Musik hinaus. Als Moderatorin des Eurovision Song Contest 1987 schrieb sie ein Stück europäischer Fernsehgeschichte. Ihre Arbeit als Schauspielerin in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zeigt ihre Vielseitigkeit als darstellende Künstlerin. Und nicht zuletzt hat sie sich als Schriftstellerin einen Namen gemacht und beweist damit, dass ihre kreative Energie in verschiedenen Kunstformen Ausdruck findet.

Was Viktor Lazlo besonders auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, kulturelle Grenzen zu überschreiten. Mit ihrer multikulturellen Herkunft, ihren Sprachkenntnissen und ihrem kosmopolitischen Auftreten verkörpert sie ein vereintes Europa lange bevor dies zum politischen Programm wurde. Ihre Musik verbindet verschiedene Traditionen und spricht Menschen unterschiedlicher Herkunft an – ein Streaming-Angebot, das kulturelle Vielfalt zelebriert.

Obwohl sie in den letzten Jahren nicht mehr so präsent in den Mainstream-Charts war, bleibt Viktor Lazlo eine respektierte Künstlerin mit einer treuen Fangemeinde. Ihre zeitlosen Songs werden weiterhin im Radio gespielt und finden durch digitale Plattformen auch den Weg zu neuen Hörern. Ihr Einfluss auf die europäische Musikszene und ihr Beitrag zur kulturellen Vielfalt machen sie zu einer bemerkenswerten Figur, deren künstlerisches Schaffen auch in Zukunft Beachtung finden wird.

Konzerte von Viktor Lazlo

Wir konnten leider keine Konzerte von Viktor Lazlo finden.

Geschrieben von: RadioMonster.FM