Babyface – Steckbrief, Songs & Konzerte

Kenneth „Babyface“ Edmonds ist einer der einflussreichsten R&B-Musiker, Songwriter und Produzenten der letzten Jahrzehnte. Mit seiner sanften Stimme, seinem unverkennbaren Stil und seinem außergewöhnlichen Talent für gefühlvolle Balladen hat er nicht nur seine eigene erfolgreiche Karriere aufgebaut, sondern auch zahlreiche andere Künstler zu Weltruhm verholfen. Seine Musik prägte maßgeblich den Sound der 90er Jahre und sein Einfluss ist bis heute spürbar.

Die frühen Jahre und der Weg zum Erfolg

Kenneth Brian Edmonds wurde am 10. April 1959 in Indianapolis, Indiana geboren und wuchs in einer musikalisch geprägten Familie auf. Schon in jungen Jahren zeigte er eine außergewöhnliche Begabung für Musik. Seine Karriere begann jedoch nicht als Solokünstler, sondern in verschiedenen Bands. Mit 18 Jahren wurde er Mitglied der Funk-Band Manchild, die 1977 ihr Album „Power and Love“ veröffentlichte. Obwohl die Gruppe keinen durchschlagenden Erfolg erzielte, war dies ein wichtiger Schritt für den jungen Musiker.

Seinen Spitznamen „Babyface“ erhielt er übrigens von niemand Geringerem als Funk-Legende Bootsy Collins, der von seinem jugendlichen Aussehen beeindruckt war. Nach der Auflösung von Manchild schloss sich Edmonds der R&B-Gruppe The Deele an, wo er den Produzenten Antonio „L.A.“ Reid kennenlernte. Diese Begegnung sollte sein Leben und die Musikwelt nachhaltig verändern.

Während seiner Zeit bei The Deele begann Babyface, Songs für andere Künstler zu schreiben. Sein erstes großes Songwriting-Projekt war „Slow Jam“ für Midnight Star, das zu einem R&B-Klassiker wurde. Die Zusammenarbeit mit L.A. Reid führte zu weiteren Erfolgen wie „Girlfriend“ für Pebbles und „Rock Steady“ für The Whispers. Diese frühen Erfolge als Songwriter und Produzent legten den Grundstein für seine spätere Karriere.

Der Durchbruch als Solokünstler

Obwohl Babyface bereits als Songwriter und Produzent erfolgreich war, strebte er auch eine Solokarriere an. 1986 veröffentlichte er sein Debütalbum „Lovers“, das jedoch noch nicht den großen Durchbruch brachte. Der wirkliche Wendepunkt kam 1989 mit seinem zweiten Album „Tender Lover“, das auf Platz 14 der Billboard 200 Charts kletterte und mit Hits wie „It’s No Crime“ und „Whip Appeal“ aufwartete. Letzterer wurde zu einem seiner Signature-Songs und erreichte Platz 2 der R&B-Charts.

Die 1990er Jahre waren Babyfaces produktivste und erfolgreichste Zeit als Solokünstler. 1993 veröffentlichte er „For the Cool in You“, das mit der Hit-Single „When Can I See You“ seinen ersten Grammy für die beste männliche R&B-Gesangsdarbietung einbrachte. Das Album erreichte Platz 16 der Billboard 200 und wurde mit Dreifach-Platin ausgezeichnet. 1996 folgte „The Day“, das auf Platz 6 der Charts einstieg und mit „Every Time I Close My Eyes“ einen weiteren Hit hervorbrachte.

Was Babyface von vielen anderen Künstlern unterschied, war seine Fähigkeit, gefühlvolle Balladen zu schreiben und zu singen, die sowohl bei R&B- als auch bei Pop-Fans Anklang fanden. Seine sanfte, ausdrucksstarke Stimme und sein Talent, komplexe Emotionen in eingängige Melodien zu verpacken, machten ihn zu einem der beliebtesten Künstler seiner Zeit. Seine Musik lief regelmäßig im Radio und prägte den Sound einer ganzen Ära.

Der Hitproduzent und Songwriter

Während Babyface als Solokünstler erfolgreich war, erreichte er als Produzent und Songwriter noch größere Höhen. 1989 gründete er gemeinsam mit L.A. Reid das Plattenlabel LaFace Records, das zu einer der einflussreichsten Plattenfirmen der 1990er Jahre wurde. Unter ihrer Leitung wurden Künstler wie TLC, Usher und OutKast zu Superstars.

Die Liste der Künstler, für die Babyface Songs geschrieben oder produziert hat, liest sich wie ein Who’s Who der Musikindustrie: Whitney Houston, Madonna, Michael Jackson, Mariah Carey, Boyz II Men, Toni Braxton, Eric Clapton, Celine Dion und viele mehr. Einige seiner bekanntesten Produktionen sind „End of the Road“ und „I’ll Make Love to You“ von Boyz II Men, „Exhale (Shoop Shoop)“ von Whitney Houston und „You’re Makin‘ Me High“ von Toni Braxton.

Besonders bemerkenswert ist seine Arbeit am Soundtrack des Films „Waiting to Exhale“ (1995), für den er alle Songs schrieb und produzierte. Der Soundtrack, der Beiträge von Whitney Houston, Toni Braxton, Mary J. Blige und anderen enthielt, wurde ein kommerzieller Erfolg und brachte Babyface einen Grammy als Produzent des Jahres ein. Auch für andere Filmsoundtracks wie „The Prince of Egypt“ und „Soul Food“ steuerte er Musik bei.

Seine Fähigkeit, den perfekten Song für jeden Künstler zu kreieren, machte ihn zu einem der gefragtesten Produzenten in der Musikindustrie. Sein Einfluss auf den R&B und die Popmusik der 1990er Jahre kann kaum überschätzt werden. Viele der Songs, die wir heute über das Webradio hören und die diese Ära definieren, tragen seine Handschrift.

Spätere Karriere und bleibendes Vermächtnis

Nach der Hochphase in den 1990er Jahren setzte Babyface seine Karriere mit unvermindertem Elan fort. 2001 veröffentlichte er das Album „Face2Face“, gefolgt von „Grown & Sexy“ (2005) und „Playlist“ (2007). 2014 kollaborierte er mit Toni Braxton für das Album „Love, Marriage & Divorce“, das ihnen einen Grammy für das beste R&B-Album einbrachte. Sein jüngstes Album „Girls Night Out“ erschien 2022 und zeigte, dass er auch nach Jahrzehnten im Geschäft noch immer relevant ist.

Neben seiner Musikkarriere war Babyface auch in anderen Bereichen der Unterhaltungsindustrie tätig. Er trat in Filmen und Fernsehserien auf, darunter „Soul Food“ und „Dancing with the Stars“. 2009 gründete er sein eigenes Plattenlabel, Soda Pop Records, um neue Talente zu fördern.

Die Auszeichnungen, die Babyface im Laufe seiner Karriere erhalten hat, sind zahlreich und beeindruckend: 13 Grammy Awards, ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (2013), der BMI Icon Award (2006) und ein Ehrendoktortitel der Indiana University Bloomington (2018). Er hat mehr als 200 Millionen Platten weltweit verkauft und 26 Nummer-eins-Hits in den R&B-Charts geschrieben oder produziert.

Babyfaces Einfluss auf die Musikindustrie geht weit über seine eigenen Hits hinaus. Er hat den Sound des modernen R&B mitgeprägt und zahlreichen Künstlern zu Erfolg verholfen. Seine Fähigkeit, zeitlose Melodien zu komponieren und emotionale Geschichten zu erzählen, hat Generationen von Musikern inspiriert. Auch heute noch, wenn Fans über ihre Internetradio-Streams die Hits der 90er Jahre hören, ist Babyfaces unverwechselbarer Sound allgegenwärtig.

Im Privatleben war Babyface zweimal verheiratet: von 1992 bis 2005 mit Tracey Edmonds, mit der er zwei Söhne hat, und von 2014 bis 2021 mit Nicole Pantenburg, mit der er eine Tochter hat. Trotz der Höhen und Tiefen in seinem persönlichen Leben blieb seine Leidenschaft für die Musik stets ungebrochen.

Der zeitlose Einfluss eines Musikgenies

Kenneth „Babyface“ Edmonds hat sich als einer der vielseitigsten und einflussreichsten Künstler in der Geschichte der modernen Musik etabliert. Seine Fähigkeit, zwischen verschiedenen Genres zu wechseln und dennoch seinen charakteristischen Sound beizubehalten, ist bemerkenswert. Ob R&B, Soul, Pop oder New Jack Swing – Babyface hat in allen Bereichen seine Spuren hinterlassen.

Was ihn besonders auszeichnet, ist seine Authentizität. In einer Zeit, in der viele Künstler auf kurzlebige Trends setzen, hat Babyface stets an seinem musikalischen Ethos festgehalten. Seine Songs erzählen universelle Geschichten von Liebe, Verlust und Hoffnung, mit denen sich Menschen aller Generationen identifizieren können. Diese zeitlose Qualität seiner Musik erklärt, warum seine Songs auch Jahrzehnte nach ihrer Veröffentlichung noch regelmäßig im Radio gespielt werden.

Für neue Künstler ist Babyface ein Vorbild, nicht nur wegen seines musikalischen Talents, sondern auch wegen seiner Professionalität und Integrität. Er hat gezeigt, dass langfristiger Erfolg in der Musikindustrie möglich ist, wenn man seinem künstlerischen Kompass folgt und authentisch bleibt.

Während sich die Musiklandschaft ständig verändert, bleibt Babyfaces Einfluss bestehen. Seine Melodien, seine Texte und sein unverwechselbarer Sound haben die Zeit überdauert und werden auch in Zukunft Generationen von Musikliebhabern begeistern. Wenn wir heute über unser Streaming-Radio die Hits der 90er Jahre hören, erinnern wir uns an eine Ära, die maßgeblich von Kenneth „Babyface“ Edmonds geprägt wurde – einem wahren Meister seines Fachs.

Songs von Babyface im Radio

Konzerte von Babyface

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