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Marusha ist eine Pionierin der deutschen Techno-Szene, die in den 1990er Jahren mit ihrem Hit „Somewhere Over the Rainbow“ internationale Bekanntheit erlangte. Als DJ, Produzentin und Moderatorin prägte sie maßgeblich die elektronische Musikkultur in Deutschland und gilt bis heute als eine der einflussreichsten Figuren der Techno-Bewegung.
Künstlername | Marusha |
Bürgerlicher Name | Marusha Aphrodite Gleiß (geb. Marion Gleiß) |
Genre | Techno, Trance, Elektronische Musik |
Größter Hit | „Somewhere Over the Rainbow“ (1994) |
Geburtsdatum | 18. November 1966 |
Geburtsort | Nürnberg, Deutschland |
Wohnort | Berlin |
Staatsangehörigkeit | Deutsch-Griechisch |
Sternzeichen | Skorpion |
Marushas Weg zur Techno-Ikone begann in Nürnberg, wo sie am 18. November 1966 als Marion Gleiß geboren wurde. Ihre frühe Kindheit verbrachte sie bei ihrer griechischen Großmutter, bevor sie zur Einschulung nach Deutschland zog. Die Verbindung zu ihren griechischen Wurzeln blieb jedoch bestehen und spiegelt sich auch in ihrem späteren Leben wider, als sie vom evangelischen zum griechisch-orthodoxen Glauben konvertierte. Ihre Leidenschaft für elektronische Musik zeigte sich bereits früh: 1989 eröffnete sie in ihrer Heimatstadt Nürnberg den Club „One“, der als einer der ersten Techno-Clubs der Stadt gilt.
Der große Durchbruch kam jedoch mit ihrem Umzug nach Berlin, wo sie schnell zum festen Bestandteil der aufkeimenden Techno-Szene wurde. Die Stadt, die nach dem Mauerfall eine kulturelle Renaissance erlebte, bot den perfekten Nährboden für innovative elektronische Musik. Hier konnte Marusha ihre Leidenschaft für Techno voll ausleben und wurde zu einer der prägenden Figuren der deutschen Rave-Kultur. Über William Röttger kam sie zum Label Low Spirit, was ihre Karriere entscheidend voranbrachte und ihr die Möglichkeit gab, ihre musikalischen Visionen umzusetzen.
Marushas Einfluss auf die deutsche Musiklandschaft geht weit über ihre Tätigkeit als DJ hinaus. 1990 begann sie, die Radiosendung „Dancehall“ beim Ostberliner Sender DT64 zu moderieren – eine der ersten Radiosendungen in Deutschland, die sich ausschließlich elektronischer Musik widmete. Nach dem Ende von DT64 setzte sie ihre Arbeit beim Nachfolgesender Fritz fort, wo ihre Sendung in „Rave Satellite“ umbenannt wurde und bis 2007 lief. Durch diese Plattform brachte sie die neuesten Sounds der elektronischen Musikszene in die Wohnzimmer der Hörer und trug maßgeblich zur Verbreitung und Akzeptanz von Techno in Deutschland bei.
Parallel zu ihrer Radiokarriere eroberte Marusha auch das Fernsehen. Von 1993 bis 1996 präsentierte sie die Tanzmusik-Sendung „Feuerreiter“ beim regionalen Sender ORB, die später auch bundesweit über die ARD ausgestrahlt wurde. Diese Sendung war für viele Jugendliche der 90er Jahre ein wichtiges Fenster in die Welt der elektronischen Musik und machte Marusha zu einem bekannten Gesicht im deutschen Fernsehen. Ihre mediale Präsenz half dabei, Techno vom Underground in den Mainstream zu bringen, ohne dass die Musik dabei ihre Authentizität verlor.
Die Kombination aus ihrer Tätigkeit als DJ, Radiomoderatorin und Fernsehpersönlichkeit machte Marusha zu einer einflussreichen Multiplikatorin, die maßgeblich dazu beitrug, dass elektronische Musik in Deutschland gesellschaftsfähig wurde. Ihr Engagement für die Szene ging dabei stets über das reine Entertainment hinaus – sie verstand sich als Botschafterin einer Kultur, die für Freiheit, Toleranz und Gemeinschaft stand. In einer Zeit, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, waren Radiosendungen wie ihre ein unverzichtbares Webradio für alle Techno-Enthusiasten.
1991 begann Marusha mit der Musikproduktion, doch der große kommerzielle Durchbruch ließ noch einige Jahre auf sich warten. 1994 landete sie mit ihrer Techno-Version des Klassikers „Somewhere Over the Rainbow“ einen sensationellen Erfolg. Der Song erreichte Platz 3 der deutschen Charts und wurde mit einer Platin-Schallplatte für mehr als 500.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet. Dieser Hit machte Marusha über Nacht zu einem Star und öffnete die Tür für weitere erfolgreiche Veröffentlichungen.
Im selben Jahr folgte mit „It Takes Me Away“ ein weiterer Top-3-Hit, und ihr Debütalbum „Raveland“ schaffte es auf Platz 4 der deutschen Albumcharts. Marusha war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter dem Bravo Otto in Gold (1994), dem Comet als bester Techno Act (1995) und dem Echo für die beste nationale Künstlerin (1995). Sie war nicht nur musikalisch erfolgreich, sondern wurde auch zu einem Idol für viele junge Menschen, die in ihr eine Vorreiterin sahen, die Grenzen durchbrach und neue Wege ging.
1995 veröffentlichte Marusha ihr zweites Album „Wir“, das zwar nicht an den kommerziellen Erfolg des Debüts anknüpfen konnte, aber mit Singles wie „Deep“ und „Unique“ weitere Charterfolge hervorbrachte. In dieser Zeit war sie ein fester Bestandteil der großen Raves und Techno-Festivals in ganz Deutschland und Europa. Ihre energiegeladenen Sets, bei denen sie es verstand, die Massen zum Tanzen zu bringen, machten sie zu einer der gefragtesten DJs der Szene. Die Verbindung zum Publikum und die Fähigkeit, den Zeitgeist musikalisch einzufangen, waren charakteristisch für ihre Auftritte.
Ende der 1990er Jahre erlebte die Techno-Szene einen Wandel, und auch Marushas kommerzielle Erfolge ließen nach. Ihre Singles „Ur Life“ (1997) und „Free Love“ (1998) konnten nicht mehr an die früheren Chartplatzierungen anknüpfen, und ihr drittes Album „No Hide No Run“ (1998) erreichte nur noch Platz 94 der deutschen Charts. Doch anstatt aufzugeben, passte sich Marusha den veränderten Bedingungen an und blieb der elektronischen Musik treu.
2002 gründete sie ihr eigenes Label Ping Pong Productions und veröffentlichte im selben Jahr das Mixalbum „Nonstop“. In den folgenden Jahren erschienen weitere Alben wie „Offbeat“ (2004), „Heat“ (2007), „Club Arrest“ (2012) und „Rave Satellite“ (2018). Obwohl diese Veröffentlichungen nicht mehr die breite kommerzielle Aufmerksamkeit ihrer frühen Werke erhielten, zeigten sie Marushas kontinuierliche künstlerische Entwicklung und ihre Fähigkeit, sich musikalisch immer wieder neu zu erfinden.
Neben ihrer musikalischen Karriere engagierte sich Marusha auch für soziale Themen. 2011 demonstrierte sie öffentlich gegen kirchliche Dogmen, was ihre kritische Haltung und ihren Wunsch nach gesellschaftlichem Wandel unterstrich. Auch in der Radiolandschaft blieb sie präsent und moderierte ihre Sendung „Rave Satellite“ bis 2007. 2007 war sie zudem Jurymitglied in der deutschen Version der Castingshow „Popstars“, was ihre Vielseitigkeit als Medienfrau unter Beweis stellte.
Heute gilt Marusha als eine der wichtigsten Pionierinnen der deutschen Techno-Szene, deren Einfluss weit über ihre kommerziellen Erfolge hinausgeht. Sie war eine der ersten weiblichen DJs, die in der männerdominierten Techno-Welt Fuß fassen konnte, und ebnete damit den Weg für nachfolgende Generationen von Künstlerinnen. Ihre Radioshow „Dancehall“ bzw. später „Rave Satellite“ prägte das musikalische Verständnis einer ganzen Generation und trug maßgeblich zur Verbreitung elektronischer Musik in Deutschland bei.
Auch nach mehr als drei Jahrzehnten in der Musikbranche ist Marusha noch immer aktiv. 2023 veröffentlichte sie den Song „mental safehouse“, der zeigt, dass sie nach wie vor musikalisch relevant ist und neue Ideen entwickelt. Bei ihren DJ-Sets, die sie regelmäßig in Clubs und auf Festivals spielt, verbindet sie klassische Techno-Sounds mit zeitgenössischen Elementen und beweist damit ihre Fähigkeit, sich musikalisch weiterzuentwickeln, ohne ihre Wurzeln zu vergessen.
Marushas Bedeutung für die deutsche Musiklandschaft kann kaum überschätzt werden. Als DJ, Produzentin, Radiomoderatorin und Fernsehpersönlichkeit hat sie auf vielfältige Weise dazu beigetragen, elektronische Musik in Deutschland populär zu machen. Ihre Hits wie „Somewhere Over the Rainbow“ und „It Takes Me Away“ sind zeitlose Klassiker, die auch heute noch auf Partys und im Radio gespielt werden und bei vielen Menschen nostalgische Erinnerungen an die 90er Jahre wecken. In einer Zeit, in der das Streaming von Musik über Internetradio noch Zukunftsmusik war, erreichte sie mit ihren Radiosendungen ein Millionenpublikum und prägte den Sound einer Ära.
Marushas Geschichte ist auch die Geschichte des deutschen Techno – von den wilden Anfängen nach dem Mauerfall über den kommerziellen Boom Mitte der 90er Jahre bis hin zur Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung der Szene in den 2000er Jahren. Als eine der wenigen Protagonistinnen dieser Bewegung, die über all diese Phasen hinweg aktiv geblieben ist, verkörpert sie die Beständigkeit und Wandlungsfähigkeit elektronischer Musik. Ihr Vermächtnis lebt nicht nur in ihren eigenen Produktionen weiter, sondern auch in den zahllosen Künstlerinnen und Künstlern, die sie inspiriert hat und die heute die elektronische Musikszene prägen.
Hörprobe Marusha - Somewhere Over the Rainbow
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Geschrieben von: RadioMonster.FM
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