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Trauer in der Indie-Rock-Szene: Ex-Babyshambles-Gitarrist Patrick Walden mit 46 Jahren verstorben

today23.06.2025 7

Hintergrund
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Die britische Musikwelt trauert um ein bedeutendes Talent: Patrick Walden, ehemaliger Leadgitarrist der Indie-Rockband Babyshambles, ist im Alter von 46 Jahren verstorben. Die Band gab seinen Tod vor wenigen Tagen über ihre Social-Media-Kanäle bekannt, ohne jedoch eine Todesursache zu nennen. Walden, der maßgeblich am charakteristischen Sound der frühen Babyshambles beteiligt war und als musikalisches Pendant zu Frontmann Pete Doherty galt, hinterlässt ein beachtliches musikalisches Erbe trotz seiner relativ kurzen Zeit im Rampenlicht.

Vom Aufstieg mit Babyshambles bis zum frühen Ausstieg

Trauer in der Indie-Rock-Szene: Ex-Babyshambles-Gitarrist Patrick Walden mit 46 Jahren verstorben
Symbolbild (KI-generiert)

Patrick Walden, geboren am 5. Oktober 1978 in London, schloss sich 2004 den Babyshambles an, nachdem Pete Doherty aus den Libertines ausgestiegen war. In der Zeit von 2004 bis 2006 prägte er als Gitarrist und Backing-Vocalist maßgeblich den Sound der Band. Besonders sein Gitarrenspiel auf dem Debütalbum „Down In Albion“ (2005) gilt unter Fans als herausragend. Die Single „Fuck Forever“ entwickelte sich zu einem Genre-Klassiker, und das Album schaffte es in Großbritannien bis in die Top 10 der Charts.

Pete Doherty selbst bezeichnete Walden einmal als den „besten Gitarristen, mit dem ich je zusammengearbeitet habe“, wie t-online berichtet. Walden wirkte auch als Co-Songwriter bei vielen Songs mit und bildete mit Doherty ein musikalisch erfolgreiches Duo, das der Band ihren unverwechselbaren Sound verlieh.

Kampf mit persönlichen Dämonen

Trotz des künstlerischen Erfolgs verließ Walden die Band bereits 2005/2006 wieder. Der Hauptgrund dafür waren seine schweren Drogenprobleme, die seine Karriere überschatteten. Im April 2006 wurde er wegen des Vorwurfs festgenommen, seine damalige Freundin angegriffen zu haben, und verbrachte neun Tage in Untersuchungshaft. Die Anklage wurde später fallengelassen, wie der Rolling Stone berichtet.

Um seine Suchtprobleme in den Griff zu bekommen, zog sich Walden aus London zurück. Zwischen 2007 und 2009 trat er noch gelegentlich mit den Babyshambles auf, kehrte jedoch nie vollständig zur Band zurück. Seine Position wurde von Mick Whitnall übernommen, der bis heute mit der Gruppe spielt. An der kürzlich stattgefundenen Reunion der Babyshambles im Jahr 2024 war Walden nicht mehr beteiligt.

Musikalischer Werdegang und Einflüsse

Waldens musikalische Reise begann bereits in jungen Jahren. Mit 13 erhielt er seine erste Gitarre von seinem Vater, was seine Leidenschaft für Musik entfachte. Vor seiner Zeit bei den Babyshambles spielte er in verschiedenen Londoner Bands wie Fluid, The Six Cold Thousand und The White Sport, wie Visions berichtet.

Als seine musikalischen Inspirationen nannte Walden Künstler wie J Mascis von Dinosaur Jr., Thurston Moore von Sonic Youth und Jimi Hendrix. Nach seinem Ausstieg bei den Babyshambles gründete er 2007 die Band Big Dave, die sich 2009 auflöste. 2011 startete er das Projekt Bête Noire und begab sich in eine Entzugsklinik. In einem Interview aus dem Jahr 2014 erwähnte er, dass er Jazzkompositionen studierte, um zu seiner ersten musikalischen Liebe zurückzufinden.

Reaktionen und Würdigungen

Die aktuellen Bandmitglieder der Babyshambles – Peter Doherty, Mick Whitnall, Drew McConnell und Adam Ficek – zeigten sich tief betroffen vom Tod ihres ehemaligen Kollegen. In ihrer offiziellen Mitteilung schrieben sie: „Mit tiefem Bedauern und Trauer teilen wir die Nachricht vom Tod von Patrick Walden mit. Wir schätzen uns sehr glücklich, ihn gekannt, geliebt und mit ihm zusammengearbeitet zu haben, und wir bitten um Respekt und Privatsphäre in dieser schweren Zeit.“

In den sozialen Medien bekundeten zahlreiche Fans ihre Trauer und würdigten besonders Waldens einzigartiges Gitarrenspiel. Viele bezeichneten ihn als wesentlichen Bestandteil der frühen Babyshambles-Ära und als unterschätztes Talent der britischen Indie-Szene.

Patrick Waldens Tod markiert einen weiteren tragischen Verlust in der Musikwelt, besonders für jene Generation, die mit dem britischen Indie-Rock der frühen 2000er Jahre aufgewachsen ist. Sein musikalisches Erbe wird jedoch durch die Aufnahmen, die er hinterlassen hat, weiterleben.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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