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Krankenkassen werden teurer: Diese 14 Kassen haben ihre Beiträge erhöht

today21.06.2025 15

Hintergrund
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Die Kosten für die gesetzliche Krankenversicherung steigen weiter an. Bereits 14 Krankenkassen haben ihre Zusatzbeiträge in den vergangenen Monaten erhöht, und weitere sechs planen Anhebungen zum 1. Juli 2025. Für Millionen Versicherte bedeutet das spürbare Mehrkosten. Besonders Rentner mit Standardrente müssen mit zusätzlichen Ausgaben von bis zu 255 Euro pro Jahr rechnen. Doch es gibt Handlungsmöglichkeiten für Betroffene.

Welle der Beitragserhöhungen trifft Versicherte

Krankenkassen werden teurer: Diese 14 Kassen haben ihre Beiträge erhöht
Symbolbild (KI-generiert)

Der Trend zu steigenden Krankenkassenbeiträgen hat sich in den letzten Monaten deutlich verstärkt. Zum Jahreswechsel 2024/2025 hatten bereits 59 Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge angehoben, darunter auch die großen Anbieter wie Barmer, DAK und Techniker Krankenkasse. Im Laufe des Jahres 2025 folgten weitere Erhöhungen bei Kassen wie der BKK Verbund Plus, der Mhplus, der BKK 24, der BKK Firmus und der BKK Scheufelen.

Besonders bemerkenswert ist, dass einige Betriebskrankenkassen ihre Beiträge nicht nur zum Jahreswechsel, sondern auch unterjährig – zum 1. April oder 1. Mai 2025 – erhöht haben. Diese Praxis wurde von Verbraucherschützern kritisiert, da sie Beitragszahler in die Irre führen kann. Viele Versicherte achten nur zum Jahreswechsel auf mögliche Beitragserhöhungen und übersehen so die unterjährigen Anpassungen.

Die teuersten und günstigsten Krankenkassen im Überblick

Zu den Krankenkassen mit besonders hohen Beitragssätzen zählen aktuell die Barmer mit 17,89 Prozent, die DAK mit 17,4 Prozent, die Techniker Krankenkasse mit 17,05 Prozent und die AOK Rheinland/Hamburg mit 17,59 Prozent. An der Spitze steht derzeit die Knappschaft mit einem Gesamtbeitrag von 19 Prozent, wie der Merkur berichtet.

Auf der anderen Seite gibt es auch noch vergleichsweise günstige Anbieter. Die bundesweit verfügbare BKK Firmus und die Handelskrankenkasse (HKK) erheben einen Zusatzbeitrag unter 2,5 Prozent und gehören damit zu den preiswertesten Optionen. Noch günstiger können geschlossene Betriebskrankenkassen sein, die allerdings nur für Mitarbeiter bestimmter Unternehmen zugänglich sind.

So setzt sich der Krankenkassenbeitrag zusammen

Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung besteht aus zwei Komponenten: dem allgemeinen Beitragssatz, der für alle Kassen einheitlich bei 14,6 Prozent liegt, und dem kassenindividuellen Zusatzbeitrag. Beide Anteile werden je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen. Das Bundesgesundheitsministerium hatte den durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,7 Prozent auf 2,5 Prozent angehoben, tatsächlich liegt der Durchschnittswert aktuell aber bereits bei rund 2,9 Prozent.

Beim Vergleich von Krankenkassen ist es wichtig, den Gesamtbeitrag zu betrachten. Eine vermeintlich moderate Erhöhung des Zusatzbeitrags kann bei einem bereits hohen Ausgangsniveau teurer sein als eine größere Erhöhung bei einem niedrigeren Ausgangsniveau. Neben dem reinen Beitragssatz solltest du aber auch den Leistungskatalog, den Kundenservice und die Finanzstabilität der Kasse in deine Entscheidung einbeziehen.

Sonderkündigungsrecht bei Beitragserhöhungen

Die gute Nachricht für Versicherte: Bei einer Beitragserhöhung hast du ein Sonderkündigungsrecht und kannst die Krankenkasse wechseln – unabhängig von der sonst geltenden Mindestbindungsfrist. Dieses Recht greift, wenn eine Kasse erstmalig einen Zusatzbeitrag erhebt oder diesen erhöht. Dabei spielt es keine Rolle, wie stark die Erhöhung ausfällt.

Ein Wechsel kann sich durchaus lohnen, da etwa 95 Prozent der Leistungen gesetzlich festgelegt sind und somit bei allen Anbietern gleich ausfallen. Die verbleibenden fünf Prozent betreffen Zusatzleistungen, die je nach individuellen Bedürfnissen mehr oder weniger relevant sein können.

Experten des Verbands der Ersatzkassen (vdek) und des GKV-Spitzenverbands gehen davon aus, dass die Beiträge auch in Zukunft weiter steigen werden. Die anhaltende finanzielle Belastung des Gesundheitssystems durch steigende Kosten und demografischen Wandel macht weitere Anpassungen wahrscheinlich.

Die Informationen zu den Beitragserhöhungen stammen aus Berichten von nord24.de, merkur.de, fr.de und gegen-hartz.de. Angesichts der dynamischen Entwicklung empfiehlt es sich, die aktuellen Beitragssätze direkt bei den Krankenkassen zu erfragen, bevor du eine Entscheidung über einen möglichen Wechsel triffst.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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