Carma – Steckbrief, Songs & Konzerte

Carma ist eine portugiesische Funeral-Doom-Metal-Band, die 2012 in Coimbra gegründet wurde. Die Gruppe hat sich mit ihrem einzigartigen Sound, der Elemente aus Black Metal und Dark Ambient in den Funeral Doom integriert, einen Namen in der extremen Metal-Szene gemacht. Ihre Musik zeichnet sich durch langsame, schwere Rhythmen und tiefgründige Thematiken aus.

Die Entstehungsgeschichte von Carma

Carma wurde 2012 in der portugiesischen Stadt Coimbra als Nebenprojekt von Musikern gegründet, die zuvor gemeinsam in der Band Everto Signum aktiv waren. Die Gründungsmitglieder Nuno „Igniferum“ Cavaleiro (Schlagzeug), Æminus (Gitarre, Bass) und Nekruss (Gitarre) beschlossen, mit Carma einen musikalischen Weg einzuschlagen, der ihnen erlaubte, ihre künstlerische Vision im Bereich des Funeral Doom Metal zu verwirklichen.

Die Band begann zunächst im Untergrund der portugiesischen Metal-Szene zu wirken, wo sie schnell für ihren authentischen und kompromisslosen Sound bekannt wurde. Der Name „Carma“ (die portugiesische Schreibweise von „Karma“) deutet bereits auf die tiefgründigen, existenziellen Themen hin, mit denen sich die Band in ihren Werken auseinandersetzt. Die Musiker brachten dabei ihre Erfahrungen aus früheren Projekten ein, entwickelten jedoch einen eigenständigen Stil, der sie von anderen Bands des Genres unterscheidet.

Die Anfangszeit der Band war geprägt von intensiver kreativer Arbeit, während der sie ihren charakteristischen Sound formten und an Material für ihr Debütalbum arbeiteten. Dabei blieben sie den Grundprinzipien des Funeral Doom treu – extrem langsame Tempi, schwere Atmosphäre und eine düstere Grundstimmung – fügten jedoch eigene Elemente hinzu, die ihre portugiesischen Wurzeln und individuellen Einflüsse widerspiegeln.

Musikalischer Stil und Einflüsse

Der Sound von Carma ist fest im Funeral Doom verankert, einer extremen Unterkategorie des Doom Metal, die sich durch besonders langsame Tempi, tiefe Stimmungen und eine erdrückende Atmosphäre auszeichnet. Was Carma jedoch von vielen anderen Bands des Genres unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, Elemente aus dem Black Metal und Dark Ambient nahtlos in ihre Musik zu integrieren. Diese Verschmelzung verschiedener Stilrichtungen verleiht ihren Kompositionen eine besondere Tiefe und Vielschichtigkeit.

Die Band selbst nennt Gruppen wie Abyssmal Sorrow, Nortt und Burzum als wichtige Einflüsse für ihre musikalische Ausrichtung. Diese Inspiration spiegelt sich in den langsamen, hypnotischen Rhythmen wider, die von riffbetontem Gitarrenspiel und gutturalem Gesang begleitet werden. Ein besonderes Merkmal ihrer Musik ist die Verwendung der portugiesischen Sprache in ihren Texten, was ihren Werken eine zusätzliche Authentizität und kulturelle Identität verleiht.

Charakteristisch für Carmas Kompositionen sind auch die kurzen Akustik- und Ambient-Sequenzen, die als Kontrast zu den schweren, verzerrten Passagen dienen und der Musik Raum zum Atmen geben. Diese Dynamik zwischen Härte und Atmosphäre, zwischen Lärm und Stille, ist ein wesentliches Element ihres künstlerischen Ausdrucks. Die Themen ihrer Musik kreisen um existenzielle Konzepte wie Tod, Verlust, Trauer und Leid – Aspekte, die im Funeral Doom traditionell eine zentrale Rolle spielen, von Carma jedoch mit einer persönlichen und kulturell geprägten Perspektive behandelt werden.

Die Musik von Carma lädt zum intensiven Hören ein und entfaltet ihre volle Wirkung oft erst nach mehrmaligem Erleben. Sie schafft Klanglandschaften, die den Hörer in eine andere Welt entführen können – eine Welt der Reflexion und der emotionalen Tiefe, die beim Streaming über das Webradio eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt.

Diskographie und künstlerische Entwicklung

Die diskographische Reise von Carma begann mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum, das 2014 in Eigenregie aufgenommen wurde. Nach dem Mastering durch Stefan Traunmüller im Soundtemple Studio wurde das Album 2015 veröffentlicht. Es erschien über mehrere Labels gleichzeitig: Labyrinth Productions in Portugal, Aesthetic Death Records und Dying Sun Records in Europa sowie Nuclear War Now! Productions in den USA. Diese breite Veröffentlichungsstrategie ermöglichte es der Band, von Anfang an ein internationales Publikum zu erreichen.

Das Debütalbum wurde von Kritikern positiv aufgenommen, die besonders die gelungene Integration von Black Metal- und Dark Ambient-Elementen in den Funeral Doom hervorhoben. Die authentische Herangehensweise und die emotionale Tiefe der Kompositionen wurden ebenfalls gelobt. Für eine Newcomer-Band im Bereich des extremen Metal war dies ein beachtlicher Erfolg, der ihnen einen festen Platz in der Underground-Szene sicherte.

Nach ihrem Debüt vergingen mehrere Jahre, in denen die Band weiter an ihrem Sound arbeitete und neue Kompositionen entwickelte. Diese kreative Phase mündete schließlich in ihr zweites Album „Ossadas“, das 2023 über das Label Monumental Rex veröffentlicht wurde. Die lange Zeit zwischen den beiden Alben spiegelt den sorgfältigen und detailorientierten Ansatz wider, mit dem Carma an ihre Musik herangeht.

„Ossadas“ (zu Deutsch etwa „Gebeine“ oder „Überreste“) setzt die thematische Linie des Debüts fort, zeigt jedoch auch eine künstlerische Weiterentwicklung. Die Band bleibt ihren Wurzeln im Funeral Doom treu, erweitert jedoch ihr klangliches Spektrum und verfeinert ihre Fähigkeit, intensive Emotionen durch Musik zu transportieren. Das Album demonstriert, dass Carma nicht nur eine kurzlebige Erscheinung in der Metal-Szene ist, sondern eine Band mit einer langfristigen künstlerischen Vision.

Bedeutung in der Metal-Szene und kultureller Kontext

Carma nimmt in der internationalen Metal-Szene eine besondere Position ein, da sie als portugiesische Band eine Brücke zwischen der lokalen Musikkultur und dem globalen Funeral-Doom-Genre schlägt. In Portugal selbst, wo die Metal-Szene zwar lebendig, aber vergleichsweise klein ist, gehören sie zu den wichtigsten Vertretern extremer Spielarten des Doom Metal. Ihre Entscheidung, in ihrer Muttersprache zu texten, unterstreicht ihre Verbundenheit mit der eigenen kulturellen Identität.

Im breiteren Kontext des Funeral Doom haben Carma sich durch ihren eigenständigen Ansatz einen Namen gemacht. Während viele Bands des Genres einem relativ standardisierten Klangbild folgen, hat die portugiesische Formation durch die Integration verschiedener Einflüsse und ihre persönliche Interpretation des Stils eine eigene Nische gefunden. Dies hat ihnen Anerkennung sowohl von Fans als auch von Kritikern eingebracht.

Die Musik von Carma kann auch als Ausdruck einer spezifisch südeuropäischen Melancholie verstanden werden, die sich von der oft skandinavisch geprägten Düsternis im Doom Metal unterscheidet. In ihren Klängen schwingt eine mediterrane Schwermut mit, die mit den existenziellen Themen ihrer Texte korrespondiert und ihnen eine zusätzliche Dimension verleiht.

Obwohl Carma als Nebenprojekt begann, hat sich die Band zu einem eigenständigen künstlerischen Ausdruck entwickelt, der die persönlichen Visionen der beteiligten Musiker verkörpert. Ihre Musik bietet einen Raum für Kontemplation und emotionale Tiefe in einer oft oberflächlichen Welt – ein Aspekt, der von vielen Hörern geschätzt wird, die über das Internetradio nach authentischen musikalischen Erfahrungen suchen.

Die Bedeutung von Carma liegt nicht nur in ihrer Musik selbst, sondern auch in der Art und Weise, wie sie zeigen, dass kulturelle Identität und globale Musikstile erfolgreich verbunden werden können. Sie beweisen, dass Funeral Doom nicht auf bestimmte Regionen oder Traditionen beschränkt ist, sondern ein universelles Medium für den Ausdruck tiefer menschlicher Emotionen darstellt.

Zukunftsperspektiven und anhaltender Einfluss

Mit der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Ossadas“ im Jahr 2023 haben Carma bewiesen, dass sie eine Band mit Langzeitpotenzial sind. Die acht Jahre zwischen ihren beiden Alben zeigen, dass die Gruppe ihren künstlerischen Prozess nicht überstürzt und Wert auf Qualität statt Quantität legt – eine Herangehensweise, die im schnelllebigen Musikgeschäft selten geworden ist.

Für die Zukunft lässt sich erwarten, dass Carma ihren eingeschlagenen Weg fortsetzen und dabei weiterhin ihren Sound verfeinern werden. Die Verbindung von Funeral Doom mit Elementen aus Black Metal und Dark Ambient bietet zahlreiche Möglichkeiten für künstlerische Exploration, die die Band in kommenden Werken ausschöpfen könnte.

Der Einfluss von Carma auf andere Bands, besonders in der portugiesischen und südeuropäischen Metal-Szene, ist bereits spürbar. Sie haben gezeigt, dass auch aus kleineren Szenen heraus international beachtete Musik entstehen kann, wenn sie mit Leidenschaft und künstlerischer Integrität geschaffen wird. Diese Vorbildfunktion könnte in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen.

Die anhaltende Relevanz ihrer Musik wird auch durch die wachsende Anerkennung des Funeral Doom als kunstvolle Form des Metal unterstützt. In einer Zeit, in der viele Menschen nach tiefgründigen, emotionalen musikalischen Erfahrungen suchen, bietet Carmas Musik einen Raum für Reflexion und emotionales Erleben, der über bloße Unterhaltung hinausgeht.

Ob die Band in Zukunft auch live aktiver werden wird, bleibt abzuwarten. Funeral Doom ist traditionell ein Genre, das im Studiokontex entsteht und nicht primär für Live-Auftritte konzipiert ist. Dennoch könnten ausgewählte Konzerte oder Festivalauftritte dazu beitragen, ihre Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und die besondere Atmosphäre ihrer Kompositionen in einem anderen Kontext zu erleben.

Unabhängig von ihrem weiteren Weg haben Carma bereits jetzt einen bleibenden Eindruck in der Welt des extremen Metal hinterlassen. Ihre Musik steht als Zeugnis dafür, dass künstlerische Authentizität und emotionale Tiefe auch in den extremsten Spielarten der Musik möglich sind – eine Erkenntnis, die Fans beim Hören über Online Radio oder andere Streaming-Plattformen immer wieder aufs Neue erleben können.

Songs von Carma im Radio

Konzerte von Carma

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