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Freitag, der 13.: Warum dieser vermeintliche Unglückstag auch Glück bringen kann

today13.06.2025 4

Hintergrund
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Der heutige Freitag, der 13. Juni 2025, ist der einzige Tag dieser Art im laufenden Jahr. Während viele Menschen dieses Datum mit Unglück und Aberglauben verbinden, zeigt ein genauerer Blick: Der Tag hat nicht nur eine dunkle Seite. Tatsächlich verbinden zahlreiche Personen – darunter sogar Prominente – ausgesprochen positive Erfahrungen mit diesem vermeintlichen Pechtag. Statistische Erhebungen widerlegen zudem viele der gängigen Mythen rund um erhöhte Unfallzahlen oder besondere Unglücksfälle.

Die Ursprünge des Aberglaubens

Freitag, der 13.: Warum dieser vermeintliche Unglückstag auch Glück bringen kann
Yahoo! Music, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Der Aberglaube rund um Freitag, den 13., basiert auf zwei traditionell negativ besetzten Elementen: dem Wochentag Freitag und der Zahl 13. In der christlichen Tradition gilt der Freitag als Unglückstag, da Adam und Eva an einem Freitag aus dem Paradies vertrieben worden sein sollen und Jesus an einem Freitag gekreuzigt wurde. Die Zahl 13 folgt auf die als vollkommen und harmonisch geltende Zwölf (zwölf Monate, zwölf Apostel, zwölf Tierkreiszeichen) und wird im Volksmund auch als „Dutzend des Teufels“ bezeichnet.

Für die spezifische Angst vor diesem Tag gibt es sogar einen wissenschaftlichen Begriff: Paraskavedekatriaphobie. Diese Angst ist jedoch ein relativ junges Phänomen – in Deutschland setzte sich der Aberglaube erst in den 1950er Jahren durch. Möglicherweise trugen auch Filme wie „Freitag, der 13.“ zur Verbreitung der Furcht bei.

Kulturelle Unterschiede im Aberglauben

Interessanterweise ist die Furcht vor Freitag, dem 13., nicht universell. In verschiedenen Kulturen existieren ganz unterschiedliche Unglückstage und -zahlen. In Spanien, Lateinamerika und Griechenland gilt beispielsweise der Dienstag, der 13. als Unglückstag. In Italien sorgt hingegen der Freitag, der 17. für abergläubische Befürchtungen.

In Schweden solltest du heute keine Schlüssel auf den Tisch legen, während in Tschechien und der Slowakei dreimaliges Klopfen auf Holz oder den Kopf als Unglücksabwehr gilt. In Mexiko ist es der Dienstag, der 13., der Unheil bringen soll, und in China werden ganze Gebäude ohne vierten Stock gebaut, da die Zahl Vier mit Tod assoziiert wird.

Statistik widerlegt Unglücksmythos

Entgegen der weit verbreiteten Annahme belegen Statistiken nicht, dass an Freitagen, die auf den 13. fallen, mehr Unglücke passieren als an anderen Tagen. Der ADAC verzeichnet an diesen Tagen nicht mehr Unfälle als an anderen Freitagen – im Gegenteil. Tatsächlich ereignen sich sogar weniger Unfälle, was für Versicherungen diesen Tag eher zu einem Glückstag macht.

Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Menschen an diesem Tag besonders vorsichtig sind oder bestimmte Aktivitäten vermeiden. Die Vorstellung, dass etwas Schlechtes passieren könnte, führt paradoxerweise dazu, dass man aufmerksamer ist und Unglücke vermeidet.

13 positive Ereignisse an einem Freitag, dem 13.

Es gibt zahlreiche positive Ereignisse, die an einem Freitag, dem 13. stattfanden und die den Ruf dieses Tages als reiner Unglückstag widerlegen:

Die US-Sängerin Taylor Swift, die die 13 als ihre persönliche Glückszahl betrachtet, startete am 13. Oktober 2023 ihren Konzertfilm „Taylor Swift: The Eras Tour“. „Ich wurde am 13. geboren. Ich wurde an einem Freitag den 13. dreizehn Jahre alt und mein erstes Album wurde in der dreizehnten Woche des Jahres veröffentlicht“, erklärt sie ihre besondere Beziehung zu diesem Datum.

Ein Franzose gewann am 13. August 2010 ganze 13 Millionen Euro im Lotto – ein deutlicher Beweis, dass der Tag auch Glück bringen kann. Am 13. November 2009 entdeckte die NASA Wasser auf dem Mond, und am 13. August 2004 begannen die Olympischen Spiele in Griechenland, dem Ursprungsland der Olympiade.

Für Gamer-Fans ist der 13. September 1985 ein bedeutsames Datum: An diesem Tag erschien das legendäre Spiel Super Mario Bros. in Japan. Am 13. Februar 1968 fand die erste Herztransplantation in der Bundesrepublik Deutschland statt, und am 13. Oktober 1967 erweiterte der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson den Diskriminierungsschutz um das Geschlecht.

Auch der berühmte Hollywood-Schriftzug wurde erstmals am 13. Juli 1923 aufgestellt. Für Musikfans ist der 13. Februar 1970 ein historisches Datum: An diesem Tag veröffentlichte Black Sabbath ihr Debütalbum, das von vielen als Geburtsstunde des Heavy Metal angesehen wird.

Prominente und ihr Verhältnis zum 13.

Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wurden an einem Freitag, dem 13. geboren – darunter Fidel Castro (13. August 1926), die Schauspielerin Julia Louis-Dreyfus (13. Januar 1961) und die deutsche Sängerin Sarah Connor (13. Juni 1980). Für sie ist dieser Tag sicherlich kein Unglückstag, sondern ein Anlass zum Feiern.

Der Regensburger Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder beobachtet einen Bedeutungsverlust des Aberglaubens: „Freitag, der 13., lebte davon, dass wir in der betulichen Zeit der alten Bundesrepublik oder auch in der DDR ins Büro gingen und erzählten, dass wir mit vereister Autoscheibe jemandem auf die Stoßstange gefahren sind.“ Heute glaubt laut Hirschfelder ein deutlich geringerer Teil der Bevölkerung an übergeordnete Mächte oder das spezielle Unglück dieses Tages.

Wenn du also heute besonders vorsichtig bist oder bestimmte Handlungen vermeidest, dann befindest du dich in guter Gesellschaft – aber statistisch gesehen musst du keine besonderen Befürchtungen haben. Der nächste Freitag, der 13., wird übrigens erst wieder im Februar 2026 sein. Und denk daran: Nach jedem Freitag, dem 13., folgt ein ganz normaler Samstag, der 14.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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