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Die israelische Marine hat gestern das Hilfsschiff „Madleen“ mit der Klimaaktivistin Greta Thunberg und anderen internationalen Aktivisten auf dem Weg zum Gazastreifen abgefangen. Das Schiff, das symbolische Mengen an Hilfsgütern wie Babynahrung und Medikamente transportierte, wurde zur israelischen Küste umgeleitet. Israels Außenministerium bezeichnete die Aktion als reine Medienprovokation, während die Aktivisten von einer „Entführung in internationalen Gewässern“ sprechen.
Nach einer einwöchigen Fahrt von Sizilien aus wurde die „Madleen“ in den frühen Morgenstunden etwa 50 Seemeilen vor der Küste Gazas von israelischen Streitkräften gestoppt. Laut der Organisation Freedom Flotilla Coalition gingen israelische Soldaten an Bord und übernahmen die Kontrolle über das Schiff.
„Wenn ihr dieses Video seht, wurden wir in internationalen Gewässern abgefangen und entführt“, erklärte Thunberg in einer voraufgezeichneten Botschaft, die nach dem Abbruch des Kontakts automatisch veröffentlicht wurde. Die schwedische Aktivistin forderte ihre Unterstützer auf, Druck auf die schwedische Regierung auszuüben.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hatte bereits einen Tag zuvor angekündigt, die Ankunft des Schiffes mit „allen notwendigen Mitteln“ zu verhindern. „Der Staat Israel wird niemandem erlauben, die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen“, betonte er in einer offiziellen Mitteilung.
Das israelische Außenministerium bezeichnete das Schiff nach der Abfangaktion spöttisch als „Selfie-Jacht“ mit „Prominenten“ und erklärte auf der Plattform X: „Die Show ist vorbei.“ Nach israelischen Angaben seien alle Passagiere „in Sicherheit und unbeschadet“ und würden mit Wasser und Nahrung versorgt.
Kritisch äußerte sich das Ministerium zur transportierten Hilfsmenge: „Die Ladung des Schiffs war minimal und entsprach nicht einmal einer Lkw-Lieferung an Hilfsgütern.“ Stattdessen würden die benötigten Hilfsgüter über „echte Hilfskanäle“ in den Gazastreifen geliefert.
Neben Thunberg befanden sich auch die deutsche Aktivistin Yasemin Acar und die französische EU-Abgeordnete Rima Hassan an Bord der „Madleen“. Die zwölf Aktivisten wollten mit ihrer Aktion auf die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen aufmerksam machen, wo nach UN-Schätzungen alle Einwohner akut von Hunger bedroht sind.
„Ohne soziale Gerechtigkeit kann es auch keine Klimagerechtigkeit geben“, erklärte Thunberg zu ihrer Motivation. Die 22-jährige Schwedin, die weltweit für ihren Einsatz im Klimaschutz bekannt ist, engagiert sich zunehmend auch für die Rechte der palästinensischen Bevölkerung.
Rima Hassan hatte vor der Abfahrt erklärt, dass das Schiff den „Völkermord“ im Gazastreifen anprangern solle. Nach der Festnahme bestätigte sie auf X, dass alle Teilnehmer sicher und unverletzt seien.
Die aktuelle Mission war nicht der erste Versuch Thunbergs, in den Gazastreifen zu reisen. Bereits im Mai hatte sie eine ähnliche Fahrt unternommen, die jedoch scheiterte, als das Schiff auf dem Weg beschädigt wurde – möglicherweise durch einen israelischen Drohnenangriff.
Israel hält den Gazastreifen seit 2007 unter Blockade, die nach dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 noch verschärft wurde. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des Gazakriegs mehr als 54.800 Palästinenser getötet.
Kritiker werfen Thunberg vor, bei ihren äußerungen zu Israel die Gräueltaten der Hamas vom 7. Oktober zu ignorieren, bei denen etwa 1.200 Menschen getötet und zahlreiche als Geiseln verschleppt wurden. Der israelische Verteidigungsminister bezeichnete Thunberg und ihre Mitstreiter als „antisemitisch“ und als „Sprachrohr der Hamas-Propaganda“.
Die UN-Sonderberichterstatterin für besetzte Gebiete, Francesca Albanese, die in Kontakt mit dem Kommunikationsraum der Flottille stand, berichtete, dass etwa fünf Schiffe das Hilfsboot umkreist hätten und zwei Drohnen über dem Schiff schwebten, bevor der Kontakt abbrach.
Die Aktion der Aktivisten und das Eingreifen Israels haben international für Aufmerksamkeit gesorgt. Während humanitäre Organisationen die Bedeutung von Hilfslieferungen für den Gazastreifen betonen, verteidigt Israel sein Vorgehen mit Sicherheitsbedenken und der Notwendigkeit, die Seeblockade aufrechtzuerhalten.
Die israelische Regierung hat angekündigt, dass die Aktivisten in ihre Heimatländer zurückkehren sollen. Über diplomatische Reaktionen der betroffenen Länder, darunter Schweden und Deutschland, ist bislang nichts bekannt.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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