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Monster-Stau auf der Tauernautobahn: 45 Kilometer Blechlawine bremst Pfingstreisende aus

today08.06.2025 10

Hintergrund
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Ein beispielloses Verkehrschaos hat am gestrigen Pfingstwochenende die Tauernautobahn (A10) in Österreich lahmgelegt. Mit einer Länge von etwa 45 Kilometern bildete sich der bisher längste Stau des Jahres in Richtung Süden, der bis weit nach Bayern zurückreichte. Urlauber auf dem Weg nach Italien und Kroatien mussten Wartezeiten von bis zu fünf Stunden in Kauf nehmen, während die Temperaturen in den wartenden Fahrzeugen stetig stiegen.

Tunnelbaustelle als Hauptursache für den Mega-Stau

Monster-Stau auf der Tauernautobahn: 45 Kilometer Blechlawine bremst Pfingstreisende aus

Die Hauptursache für den gigantischen Stau ist schnell ausgemacht: Bei Golling im Salzburger Land sorgt eine notwendige Tunnelbaustelle für eine Verengung der Fahrbahn. Während normalerweise zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung stehen, wird der Verkehr im Baustellenbereich auf nur eine Spur reduziert. Diese Engstelle konnte den massiven Reiseverkehr am Pfingstwochenende nicht bewältigen.

„Die Kombination aus Ferienverkehr und Baustelle ist besonders problematisch“, erklärte ein Sprecher der österreichischen Autobahngesellschaft ASFINAG. „Leider sind diese Sanierungsarbeiten unvermeidbar und müssen jetzt durchgeführt werden, um die Sicherheit der Tunnel langfristig zu gewährleisten.“

Alternative Routen ebenfalls überlastet

Wer versuchte, dem Stau auf der Tauernautobahn auszuweichen, geriet oft vom Regen in die Traufe. Auch in Tirol kam es zu erheblichen Verzögerungen, besonders im Raum Innsbruck, auf der Brennerautobahn Richtung Italien und auf der Fernpass-Straße. Die Ausweichrouten waren dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen nicht gewachsen.

Navigationsapps, die Autofahrer auf vermeintlich schnellere Alternativstrecken leiteten, sorgten teilweise für zusätzliches Chaos in kleinen Ortschaften entlang der Hauptrouten. Anwohner berichteten von verstopften Dorfstraßen und genervten Urlaubern, die verzweifelt nach einem Weg suchten, den Stau zu umgehen.

Nicht nur Österreich betroffen

Auch auf deutschen Autobahnen kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Auf der A5 führte ein schwerer Unfall bei Herbolzheim in Richtung Karlsruhe zu einer Vollsperrung mit einem Rückstau von mindestens 13 Kilometern. Reisende mussten hier mit einer zusätzlichen Stunde Wartezeit rechnen.

In der Nacht zuvor hatte bereits ein Unfall auf der A3 Richtung Würzburg für Probleme gesorgt. Ein verlorener Heckgepäckträger beschädigte einen Lastwagen, wodurch Diesel auslief und eine dreistündige Sperrung notwendig wurde.

Tipps für die kommenden Reisewochenenden

Verkehrsexperten raten dringend, für die kommenden Sommerferien Alternativstrategien zu entwickeln. „Wenn möglich, solltest du auf Reisetage unter der Woche ausweichen“, empfiehlt der ADAC. „Die klassischen Anreisetage Freitag und Samstag sowie die Rückreisetage Sonntag und Montag sind besonders stauanfällig.“

Auch eine Anreise in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden kann helfen, den schlimmsten Staus zu entgehen. Wer flexibel ist, sollte zudem überlegen, ob alternative Verkehrsmittel wie Bahn oder Flugzeug für die Urlaubsreise in Frage kommen.

Die ASFINAG kündigte an, die Bauarbeiten an der Tauernautobahn so schnell wie möglich abzuschließen. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Beeinträchtigungen für Reisende so gering wie möglich zu halten“, versicherte der Sprecher. „Dennoch müssen wir um Verständnis bitten, dass die Sicherheit der Tunnel absolute Priorität hat.“

Vorbereitung ist alles

Wenn du in den nächsten Wochen eine Reise über die Alpen planst, solltest du dich unbedingt auf mögliche Verzögerungen einstellen. Ausreichend Getränke, Snacks und Unterhaltung für Kinder können helfen, die Wartezeit erträglicher zu gestalten. Aktuelle Verkehrsmeldungen sollten vor und während der Fahrt regelmäßig gecheckt werden.

Moderne Navigationssysteme können zwar bei der Umfahrung von Staus helfen, doch gerade an kritischen Reisetagen sind oft alle bekannten Ausweichrouten ebenfalls überlastet. Eine gute Planung mit großzügigem Zeitpuffer ist daher unverzichtbar.

Der ADAC weist darauf hin, dass die Tage um das Pfingstwochenende zwar nicht zu den absolut staureichsten des Jahres zählen, dennoch wurde bereits im Vorfeld vor langen Verzögerungen gewarnt. Mit dem Beginn der Sommerferien in einigen Bundesländern in den kommenden Wochen ist mit weiteren Verkehrsspitzen zu rechnen.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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