Campus Festival Konstanz 2025: K.I.Z., Paula Hartmann und Blümchen rocken am Bodensee

Das Campus Festival in Konstanz hat sein zehnjähriges Jubiläum mit rund 25.000 Besuchern gefeiert. Nach einer regenreichen Woche bescherte uns das Wetter pünktlich zum Festivalstart ideale Bedingungen für ein Wochenende voller Musik und ausgelassener Stimmung. Trotz einiger organisatorischer Herausforderungen und technischer Pannen bot das Event am Bodensee ein beeindruckendes Line-up und unvergessliche Momente.

Einlasschaos und Kommunikationsprobleme

Der Start ins Festivalwochenende gestaltete sich für viele Besucher holprig. Während reguläre Ticketbesitzer nach etwa einer Stunde Wartezeit aufs Gelände gelangten, mussten Gäste auf der Gastliste teilweise bis zu drei Stunden ausharren. „Die Organisation am Einlass war eine Katastrophe“, äußerte sich ein frustrierter Besucher. Ein weiteres Problem, das die Festivalerfahrung beeinträchtigte: Auf dem gesamten Gelände gab es an beiden Tagen praktisch keinen Handyempfang. „Freunde wiederzufinden war fast unmöglich“, berichtet eine Studentin aus Konstanz.

Musikalische Highlights zwischen technischen Schwierigkeiten

Das Festival bot eine vielfältige musikalische Mischung. Die Berliner Rap-Combo K.I.Z. heizte am Freitagabend ordentlich ein und sorgte für ausgelassene Moshpits. „Die Stimmung bei K.I.Z. war einfach nur krass“, schwärmte ein Student. Auch Künstler wie $oho Bani und Domiziana trugen zur guten Stimmung bei. Domiziana begleitete den Sonnenuntergang mit ihren atmosphärischen Klängen, während Paula Hartmann mit ihrer ersten Liveband-Show begeisterte.

Allerdings litt die Soundqualität auf den Hauptbühnen unter erheblichen Problemen. „Der Sound war oft dumpf und undeutlich“, kritisierte ein Besucher. Besonders in den hinteren Bereichen war die Klangqualität mangelhaft – ein zweiter Lautsprecher hätte hier Abhilfe schaffen können. Zudem verzögerten technische Schwierigkeiten einige Auftritte, darunter den von Symba.

Überfüllung und mangelhafte Infrastruktur

Für Unmut sorgte auch ein Zwischenfall beim Auftritt von Culcha Candela, als der Front-of-Stage-Bereich überfüllt war und die Show unterbrochen werden musste. „Die Regelung war unglücklich“, erklärte ein Securitymitarbeiter. „Wer einmal draußen war, durfte nicht wieder rein, was für viel Frust sorgte.“

Ein weiteres Ärgernis: Auf dem gesamten Gelände gab es nur zwei Wasserstellen – bei den sommerlichen Temperaturen definitiv zu wenig. „Die Schlangen waren endlos“, klagte eine Besucherin. Auch die angekündigte bargeldlose Zahlungsweise funktionierte nicht reibungslos. Während einige Stände tatsächlich nur Kartenzahlung akzeptierten, nahmen andere problemlos Bargeld an, was für Verwirrung sorgte.

Kreative Entfaltung und überraschende Begegnungen

Trotz der Schwierigkeiten bot das Festival auch zahlreiche positive Erlebnisse. Der Samstag ermöglichte kreative Aktivitäten wie Taschenbemalen und informelle Stände von Konstanzer Fachschaften. Ein besonderes Highlight war das Speed-Dating, das von SWR3-Reporter Thorben Langwald dokumentiert wurde. „Die Stimmung beim Speed-Dating war super“, berichtete er.

Für Begeisterung sorgten auch unerwartete musikalische Kooperationen. Ennio lobte seinen Kollegen Berq als „fantastischen Künstler“, bevor sie gemeinsam das Publikum mit einem spontanen Duett begeisterten. Das Konstanzer Duo „Kili“ zeigte sich ebenfalls beeindruckt von der Atmosphäre: „Das war echt krass, ich kenne das von anderen Festivals, dass die Leute sich in der ersten Reihe bunkern und darauf warten, dass ihre Lieblingsband drankommt. Aber hier hatten alle Bock, alle haben mitgemacht.“

Zwischen Frust und Festival-Magie

Insgesamt hinterlässt das zehnte Jubiläum des Campus Festivals einen gemischten Eindruck. „Die Lage direkt am See ist traumhaft, und das Lineup war stark“, fasst ein langjähriger Festivalbesucher zusammen. Trotz der organisatorischen Mängel erlebten die meisten Besucher ein tolles Wochenende: „Trotz aller Probleme – die Stimmung und die Menschen machen dieses Festival besonders“, so eine Studentin.

Die Polizei Konstanz zog ein positives Fazit und bedankte sich „für das freundliche Verhalten aller Festivalbesucherinnen und -besucher gegenüber den Einsatzkräften“. Mit nur elf registrierten Straftaten an beiden Festivaltagen verlief die Veranstaltung außerordentlich friedlich.

Das Campus Festival bleibt eine feste Größe im Konstanzer Veranstaltungskalender, jedoch gibt es deutliches Verbesserungspotenzial für die Organisation in den kommenden Jahren. Für geduldige Besucher mit Improvisationstalent bot das Event dennoch ein gelungenes Wochenende zu einem fairen Preis.