Trotz ESC-Niederlage: Wie „Baller“ von Abor & Tynna die internationalen Charts erobert

Ein 15. Platz beim Eurovision Song Contest klingt nach Mittelmaß – doch was danach passiert, ist alles andere als gewöhnlich. Der Song „Baller“ der Geschwister Abor & Tynna bricht derzeit weltweit Rekorde und erreicht Chartpositionen, von denen selbst der ESC-Sieger nur träumen kann. Mit einer Mischung aus eingängigem Sound und zeitgemäßem Stil hat das Duo etwas geschafft, was deutschen ESC-Beiträgen seit Jahren nicht mehr gelungen ist: internationale Relevanz.

Vom ESC-Underdog zum internationalen Chartstürmer

Der Auftritt von Abor & Tynna beim Eurovision Song Contest in Basel mag nicht für den Sieg gereicht haben, doch in den Charts feiern die österreichischen Geschwister mit deutschen Wurzeln einen beeindruckenden Triumph. Besonders bemerkenswert ist ihr Erfolg in den amerikanischen Billboard-Charts, wo „Baller“ auf Platz 80 eingestiegen ist – und damit deutlich höher rangiert als alle anderen ESC-Beiträge dieses Jahres. Selbst der Siegersong „Wasted Love“ von JJ schaffte es lediglich auf Platz 167.

Lucy von der bekannten ESC-Plattform Wiwibloggs erklärt diesen Erfolg so: „Abor & Tynna stachen mit dem relevantesten Track des diesjährigen Eurovision-Jahrgangs heraus. Es ist mühelos cool; junge Zuschauer werden es lieben und in ihren Wohnzimmern dazu tanzen. Europa, macht euch bereit, BA-LA-LA-LA-LA-LA monatelang zu singen. Eurofans tun das schon seit Februar.“

Chartrekorde in Deutschland und Europa

Auch in Deutschland hat „Baller“ einen bemerkenswerten Lauf hingelegt. Nach dem ESC-Finale kletterte der Song bis auf Platz 3 der deutschen Charts und hält sich aktuell stabil auf Platz 10. Das dazugehörige Album „Bittersüß“ belegt ebenfalls einen respektablen zehnten Platz in den Album-Charts. Selbst im kritischen britischen Markt, der traditionell schwer zu knacken ist, hält sich der Song seit zwei Wochen in den Top 100.

William Lee Adams, Gründer von Wiwibloggs, zeigte sich in seinem Reaction-Video zur Liveperformance begeistert: „Das Publikum hat sofort mitgesungen – das ist ein Zeichen für einen echten Hit! Die Energie auf der Bühne war elektrisierend.“

Die Künstler hinter dem Erfolg

Hinter dem Duo Abor & Tynna stehen die Geschwister Attila und Tünde Bornemisza. Die beiden Österreicher kommen aus einer musikalisch geprägten Familie – ihr Vater Csaba ist Cellist und hat ihnen die Liebe zur Musik quasi in die Wiege gelegt. Diese klassische Grundausbildung kombinieren sie mit modernen Beats und eingängigen Hooks, was ihrem Sound eine besondere Note verleiht.

Tomas von der Wiwi Jury schwärmt: „‚Baller‘ ist mein persönlicher Gewinner – ich kann gar nicht erklären, wie besessen ich von diesem Beitrag bin. Es ist genau das, was ich künftig aus Deutschland beim ESC hören will: zeitgemäß, modern und spaßig!“

Ein Phänomen jenseits des ESC

Der Erfolg von „Baller“ zeigt einmal mehr, dass der Eurovision Song Contest zwar eine wichtige Plattform sein kann, der eigentliche Erfolg aber oft erst nach dem Wettbewerb kommt. Auf dem deutschen ESC-Blog ESC-Kompakt wird der internationale Erfolg ausdrücklich gewürdigt: „Glückwunsch zum Erfolg Abor & Tynna! Klar liegt es auch an uns [den Fans], aber ohne ‚gute‘ Musik wäre es deutlich schwerer gewesen, auch Nicht-ESC-Fans für ihre Musik zu begeistern.“

Ein weiterer Kommentar auf dem Blog betont die internationale Wahrnehmung: „International scheint ‚Baller‘ zum Teil besser wegzukommen als ‚Wasted Love‘; schon letzte Woche konnten sich Abor & Tynna in einigen Ländern höher platzieren als JJ.“

Mit ihrem Erfolg in den internationalen Charts haben Abor & Tynna bewiesen, dass ein guter Song auch ohne ESC-Sieg seinen Weg in die Playlists der Welt finden kann. Während der Eurovision Song Contest in Basel bereits Geschichte ist, scheint die Geschichte von „Baller“ gerade erst zu beginnen.

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