Sport

Loïs Boisson: Das französische Tennismärchen bei den French Open 2025

today02.06.2025 102

Hintergrund
share close

Die 22-jährige französische Tennisspielerin Loïs Boisson sorgt derzeit bei den French Open 2025 für Furore. Als Weltranglisten-361. und einzige verbliebene französische Hoffnung im Turnier hat sie es bis ins Viertelfinale geschafft – eine bemerkenswerte Leistung, besonders angesichts der Tatsache, dass dies ihr erstes Grand-Slam-Turnier überhaupt ist. Nach ihrer erzwungenen Pause im Vorjahr aufgrund eines Kreuzbandrisses schreibt die junge Franzosin nun eine der überraschendsten Erfolgsgeschichten des Turniers.

Der Weg ins Viertelfinale

Loïs Boisson: Das französische Tennismärchen bei den French Open 2025
si.robi, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Boisson, geboren am 16. Mai 2003, hat einen beeindruckenden Weg bei den French Open 2025 hingelegt. Nach ihrem Sieg gegen die an Position 23 gesetzte Elise Mertens in der ersten Runde setzte sie ihren Lauf fort und besiegte Anhelina Kalinina sowie ihre Landsfrau Elsa Jacquemot in einem nervenaufreibenden Match mit 6:3, 0:6, 7:5. Besonders das Duell gegen Jacquemot war dramatisch, da Boisson im zweiten Satz mit Knieproblemen zu kämpfen hatte.

Im Achtelfinale sorgte sie dann für die absolute Sensation: Mit einem 3:6, 6:4, 6:4 Sieg gegen die Weltranglistendritte Jessica Pegula katapultierte sich Boisson ins Viertelfinale und in die Herzen der französischen Tennisfans.

„Ich bin superglücklich, in der nächsten Runde zu sein, es ist wirklich unglaublich, und ich hoffe, so weiterzumachen. Ich spüre die Unterstützung des Publikums jeden Tag, sie stehen immer hinter allen französischen Tennisspielern“, äußerte sich Boisson nach ihrem Erfolg.

Ein beeindruckender Aufstieg

Boissons Erfolg kommt nicht vollständig überraschend, wenn man ihre Entwicklung in den letzten Monaten betrachtet. Erst am 5. Mai 2024 gewann sie ihren ersten WTA Challenger Titel in Saint-Malo, wo sie im Finale gegen ihre Landsfrau Chloé Paquet triumphierte. Zuvor hatte sie bereits mehrere ITF-Turniere für sich entscheiden können, darunter drei Siege in den ersten vier Monaten des Jahres 2024.

Besonders bemerkenswert ist Boissons Erfolg angesichts der Tatsache, dass sie im Vorjahr aufgrund eines Kreuzbandrisses nicht an den French Open teilnehmen konnte. Die Tätowierung „Resilience“ über ihrem rechten Ellbogen symbolisiert ihren Kampfgeist und erinnert sie daran, dass sich der harte Weg zurück am Ende lohnt.

„Es fühlt sich wie eine zweite Chance an. Nach all den Herausforderungen, die ich überwinden musste, bin ich bereit“, erklärte Boisson in einem Interview mit L’Équipe. „Die Erwartungen sind hoch, aber ich glaube fest an meine Fähigkeiten.“

Die „Deodorant-Gate“ Kontroverse

Bevor Boisson bei den French Open für Schlagzeilen sorgte, wurde sie bereits im April 2025 durch einen ungewöhnlichen Vorfall bekannt. Während eines Matches beim WTA-Turnier in Rouen bat ihre Gegnerin Harriet Dart die Schiedsrichterin: „Können Sie ihr sagen, dass sie Deodorant benutzen soll? Sie riecht wirklich schlecht.“

Boisson reagierte mit Humor auf diesen Vorfall. Sie teilte in den sozialen Medien ein Meme, auf dem sie mit einer Flasche Rexona zu sehen war. Diese souveräne Reaktion brachte ihr viel Sympathie ein. „Wenn sie tief gehen, geht Loïs hoch!“, kommentierte ein Sportportal ihre Reaktion.

Ausblick auf das Viertelfinale

Im Viertelfinale trifft Boisson nun auf die Russin Mirra Andrejewa. Trotz der Herausforderung zeigt sich die Franzosin selbstbewusst: „Ich weiß, dass ich das Niveau habe… bin ich entspannt, bin ich locker und kann mein Tennis spielen.“

Boisson ist die am niedrigsten platzierte Spielerin seit Kaia Kanepi (WTA-418) im Jahr 2017, die in die Runde der letzten acht eines Grand-Slam-Turniers eingezogen ist. Diese Statistik unterstreicht die Außergewöhnlichkeit ihrer Leistung.

Ein Trainer des französischen Nationalteams erklärt: „Die Erwartungen sind hoch, aber wir glauben fest an ihre Fähigkeiten.“ Als letzte verbliebene französische Hoffnung bei den heimischen French Open lastet zwar ein gewisser Druck auf Boisson, doch sie scheint diesen in positive Energie umwandeln zu können.

Ganz Frankreich fiebert mit der 22-Jährigen mit, die innerhalb kürzester Zeit von einer relativen Unbekannten zur Nationalheldin aufgestiegen ist. Ihr Tennismärchen in Paris geht weiter, und wer weiß, vielleicht schreibt Loïs Boisson in den kommenden Tagen noch weitere Kapitel dieser unglaublichen Geschichte.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

Rate it

AD
AD