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Meta AI Widerspruch: Warum du bis zum 26. Mai handeln musst

today24.05.2025 16

Hintergrund
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Ab dem 27. Mai 2025 wird Meta die öffentlichen Daten von Facebook- und Instagram-Nutzern zum Training seiner KI verwenden. Bist du betroffen, hast du nur noch bis zum 26. Mai Zeit, Widerspruch einzulegen. Die Verbraucherschützer haben bereits rechtliche Schritte eingeleitet, raten aber dennoch zur sofortigen Handlung. Hier erfährst du, wie du deine Daten schützen kannst und warum schnelles Handeln jetzt wichtig ist.

Warum Meta deine Daten für KI-Training nutzen will

Meta AI Widerspruch: Warum du bis zum 26. Mai handeln musst

Der Facebook-Konzern Meta plant, seine Künstliche Intelligenz namens „Meta AI“ mit öffentlichen Nutzerdaten zu füttern. Dabei geht es um alle öffentlich sichtbaren Inhalte auf Facebook und Instagram – von deinen Posts und Kommentaren bis hin zu Profilbildern und Aktivitäten in öffentlichen Gruppen. Auch Nachrichten, die du direkt an den KI-Bot sendest, können für das Training verwendet werden.

Was viele Nutzer kritisieren: Meta holt keine aktive Zustimmung ein, sondern arbeitet mit einem Widerspruchsverfahren. Das bedeutet, dass deine Daten automatisch genutzt werden, wenn du nicht ausdrücklich widersprichst.

So legst du Widerspruch ein

Um zu verhindern, dass deine Daten zum Training der Meta AI verwendet werden, musst du für jede Plattform separat Widerspruch einlegen:

Für Facebook:

1. Besuche das Widerspruchsformular für Facebook
2. Melde dich mit deinem Konto an
3. Gib die mit deinem Konto verbundene E-Mail-Adresse ein
4. Sende das Formular ab

Für Instagram:

1. Gehe zum Widerspruchsformular für Instagram
2. Logge dich in dein Konto ein
3. Trage deine E-Mail-Adresse ein
4. Bestätige deinen Widerspruch

Nach erfolgreicher Übermittlung erhältst du eine Bestätigungs-E-Mail. Wichtig: Eine Begründung für deinen Widerspruch ist nicht notwendig.

Was passiert mit deinen WhatsApp-Daten?

Bei WhatsApp ist die Situation etwas anders. Laut Meta werden deine persönlichen Chats nicht für das KI-Training verwendet. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Wenn du mit „Meta AI“ in Gruppenchats interagierst, könnten diese Daten dennoch für das Training genutzt werden.

Ein offizielles Widerspruchsformular für WhatsApp steht nicht zur Verfügung. Die Verbraucherschützer empfehlen daher, die KI-Funktionen in WhatsApp zu meiden:

„Ein Abschalten der KI-Funktionen innerhalb der Meta-Dienste ist nicht möglich. Nutzer sollten daher die Interaktion mit Meta AI vermeiden, um ihre Daten zu schützen“, erklärt Christine Steffen von der Verbraucherzentrale NRW.

Warum die Frist so wichtig ist

Der 26. Mai 2025 ist eine entscheidende Deadline. Timo Utermark, Landesdatenschutzbeauftragter aus Bremen, warnt ausdrücklich: „Ein späterer Widerspruch verhindert nicht, dass die Daten, die vor dem Widerspruch bereits für das Training der KIs genutzt worden sind, weiterverwendet werden. Nur Daten, die nach dem Widerspruch veröffentlicht wurden, dienen dann nicht dem weiteren Training.“

Das bedeutet: Legst du keinen rechtzeitigen Widerspruch ein, werden deine bisher veröffentlichten Daten unwiderruflich Teil des KI-Trainingsmaterials.

Rechtliche Bedenken und Kritik

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat Meta bereits abgemahnt und eine einstweilige Verfügung beim Oberlandesgericht Köln beantragt. Sie sieht in dem Vorgehen einen Verstoß gegen europäisches Datenschutzrecht.

Marcus Wewer, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen, kritisiert das Vorgehen von Meta deutlich: „Wir kritisieren, dass es überhaupt eine Frist gibt. Das ist zumindest ungewöhnlich und widerspricht unserem Rechtsverständnis.“ Er betont weiter: „Wir finden es problematisch, wenn ein kommerzieller Anbieter kostenfrei Interaktionen seiner Nutzer nutzt, um das eigene Programm für Künstliche Intelligenz zu verbessern.“

Digitalexperte Ingo Dachwitz äußerte Bedenken, dass „die KI-Bots eher als kommerzielle Werkzeuge dienen könnten statt echten Nutzen für User zu bringen.“

Was Meta dazu sagt

Meta verteidigt sein Vorgehen und argumentiert, dass das Training gängige Praxis in der Branche sei und notwendig, um künstlerische sowie sprachliche Nuancen besser abzubilden. Das Unternehmen warnt zudem, dass rechtliche Unsicherheiten Rückschläge für Verbraucher und Unternehmen bedeuten könnten.

Laut Berichten des Wall Street Journal plant Meta sogar, mit Hilfe der gesammelten Daten KI-generierte Konten zu erstellen, die sich im Verhalten an echten Nutzern orientieren sollen – ein weiterer Grund, warum viele Datenschützer zum Widerspruch raten.

Handlungsempfehlung

Auch wenn die rechtlichen Fragen noch nicht abschließend geklärt sind, raten Verbraucherschützer und Datenschutzexperten einhellig dazu, vorsorglich Widerspruch einzulegen, solange die Frist noch nicht abgelaufen ist. Das kostet dich nur wenige Minuten, kann aber verhindern, dass deine Daten ohne deine aktive Zustimmung für kommerzielle KI-Zwecke genutzt werden.

Christine Steffen von der Verbraucherzentrale NRW stellt klar: „Es geht uns nicht darum, KI-Entwicklungen zu stoppen – aber sie müssen rechtsstaatlich und fair erfolgen.“ Sie betont überdies den Anspruch der Nutzer auf Kontrolle über ihre eigenen Daten.

Nutze also die verbleibende Zeit und lege Widerspruch ein, wenn du nicht möchtest, dass deine öffentlichen Inhalte zum Training der Meta AI verwendet werden.

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Geschrieben von: RadioMonster.FM

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