Kid Cudi gegen Diddy: Schwere Vorwuerfe um Brandanschlag im Gerichtsprozess

Im aktuellen Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs sorgt eine brisante Zeugenaussage fuer Aufsehen. Rapper Kid Cudi (buergerlich Scott Mescudi) hat vor dem New Yorker Bundesgericht schwerwiegende Anschuldigungen gegen den 55-jaehrigen Musikmogul erhoben. Der 41-jaehrige Kuenstler macht Combs fuer einen Brandanschlag auf seinen Porsche im Jahr 2012 verantwortlich und berichtet von Einbruch und Drohungen. Diese Vorwuerfe koennten den ohnehin spektakulaeren Prozess gegen Diddy, der sich bereits wegen Sexhandels und organisierter Kriminalitaet verantworten muss, entscheidend beeinflussen.

Die verhaengnisvolle Dreiecksbeziehung

Laut Kid Cudis Aussage begann der Konflikt im Dezember 2011, als Combs von seiner kurzzeitigen Beziehung zu Cassie Ventura erfuhr. Ventura war zu diesem Zeitpunkt bereits 14 Jahre lang mit Diddy liiert gewesen. „Cassie rief mich an und sagte, dass Diddy herausgefunden hat, dass wir uns treffen, und sie hatte Angst“, berichtete Cudi vor Gericht.

Die Situation eskalierte schnell. Cudi schaetzte, wie er und Ventura in ein Hotel gingen, wo er einen beunruhigenden Anruf erhielt. Ein veraengstigter Mitarbeiter von Combs behaeuptete, Diddy sei in Cudis Haus in den Hollywood Hills eingebrochen. Als Cudi telefonisch Kontakt mit Combs aufnahm, soll dieser lediglich geantwortet haben, dass er nur mit ihm reden wolle.

Nach seiner Rueckkehr fand Cudi sein Haus in Unordnung und seinen Hund eingesperrt vor. „Du bist in mein Haus eingebrochen, hast meinen Hund bestaetigt. Ich will nicht mit Dir reden!“, zitierte er seine damalige Reaktion gegenueber Combs. Er erstattete daraufhin Anzeige wegen Einbruchs.

Der Brandanschlag auf den Porsche

Der dramatische Hoehepunkt ereignete sich nur einen Monat spaeter. Im Januar 2012 informierte Cudis Hundesitter ihn, dass sein Porsche in Flammen stehe. Als er die Fotos des Schadens erhielt, war Cudi schockiert: „Es sieht aus, als waere das Dach meines Porsche aufgegeschnitten worden und dort haette man den Molotowcocktail hineingeworfen.“

Der Wagen wurde durch den Brand komplett zerstoert und sah aus, „als ob er in die Luft gesprengt worden waere“, so Cudi. Auf die Frage nach seiner Reaktion antwortete er schlicht: „Was zur Hoelle.“ Vor Gericht betonte Cudi, dass er zu jener Zeit keine Konflikte mit jemand anderem als Combs gehabt habe, was den Verdacht auf den Rap-Mogul lenkt.

Die Marvel-Superschurken-Konfrontation

Bei einem spaeteren Treffen in Los Angeles, das zur Klaerung der Situation dienen sollte, beschrieb Cudi eine Szene, die im Gerichtssaal fuer Lacher sorgte. Er fand Combs „am Fenster stehend mit den Haenden hinter dem Ruecken wie ein Marvel-Superschurke“.

Als Cudi Combs direkt auf den Brandanschlag ansprach, soll dieser abweisend reagiert und jede Beteiligung abgestritten haben. „Ich wusste, dass Sean Combs gewalttaetig war“, sagte Mescudi und ergaenzte, dass Ventura ihm anvertraut hatte, dass Combs „sie schlagen und manchmal treten wuerde“.

Weitere belastende Zeugenaussagen

Kid Cudi ist nicht der einzige Zeuge, der Combs belastet. Mylah Morales, eine ehemalige Maskenbildnerin von Diddy, bestaetigte vor Gericht, Verletzungen bei Cassie Ventura gesehen zu haben. Sie erklaerte, dass eine befreundete Aerztin zu Ventura nach Hause gekommen sei, um sie zu untersuchen. Aus Angst habe sie damals nicht die Polizei gerufen.

Frederic Zemmour, General Manager eines Beverly Hills Hotels, bestaetigte die Existenz geheimer Notizen ueber Diddys Aufenthalte, die spezifische Anweisungen fuer das Personal enthaelten. Auch Computer-Experte Joshua Croft trat als Zeuge auf und erklaerte, dass Daten aus Laptops von Cassie ausgewertet wurden.

Combs‘ Verteidigung und Prozessfortgang

Sean „Diddy“ Combs, der waehrend der Aussagen anwesend war, wirkte laut Augenzeugen regungslos und schockiert. Seine Anwalt*innen haben jede Beteiligung ihres Mandanten am Autobrand zurueckgewiesen.

In der Eroeffnungsrede des Prozesses hatte die Verteidigung eingerueumt, dass Combs gewalttaetig gegenueber Frauen gewesen sei, wies jedoch die Vorwuerfe des Sexhandels entschieden zurueck. Combs selbst hat auf nicht schuldig plediert und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.

Der Prozess wird am Dienstag nach dem Memorial Day-Wochenende fortgesetzt. Die Staatsanwaltschaft hat angekündigt, als naechste Zeugin Capricorn Clark, eine fruehere Mitarbeiterin von Diddy, zu befragen. Kid Cudis Aussage koennte fuer den weiteren Verlauf des Verfahrens entscheidend sein und die Position der Anklage erheblich staerken.