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Mit ihrem dritten Studioalbum „Ich träum doch nur von Liebe“ liefert das Chemnitzer Trio Blond genau das, worauf ihre Fans gewartet haben: eine kraftvolle Mischung aus feministischen Botschaften, ironischem Humor und mitreißenden Melodien. Lotta und Nina Kummer sowie Johann Bonitz haben ein Album geschaffen, das nicht nur zum Tanzen einlädt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Die heute veröffentlichte Platte ist ein Statement gegen das Patriarchat und gleichzeitig eine Feier der Selbstbestimmung.
Das Album beginnt mit einem Intro, in dem verkündet wird, dass „Blond-Fans auf der ganzen Welt zur sächsischen Prominenz beten“. Diese Anspielung auf eine Art Kult um die Band ist nicht unbegründet – ihre Live-Shows ähneln tatsächlich einer Messe, bei der eine enge Verbindung zwischen Band und Publikum entsteht. Im Outro werden die Zuhörer sogar direkt zum Klatschen und Rufen aufgefordert – ein klares Zeichen, dass diese Songs für die Bühne gemacht sind.
„Wir wollten ein Album schaffen, das die Energie unserer Live-Auftritte einfängt“, erklärt Nina Kummer in einem Interview mit Musikexpress. „Gleichzeitig war es uns wichtig, Themen anzusprechen, die uns bewegen und die in der Gesellschaft oft zu kurz kommen.“
Der Song „Girl Boss“ featuring Alice Goo von Dream Wife ist eine scharfe Kritik am oberflächlichen Feminismus, der von Unternehmen für Marketingzwecke missbraucht wird. Tassen mit Girl-Boss-Aufschrift und Pride-Flag-Lidschatten-Paletten werden als Beispiele für dieses sogenannte Pink-Washing angeprangert. Die Botschaft ist klar: Female Empowerment ist nicht käuflich.
Besonders interessant ist „Bare Minimum“, ein von Johann gesungener Track, der sich an Männer richtet, die sich für ihre minimalen Anstrengungen in Sachen Gleichberechtigung auf die Schulter klopfen: „Sehr sehr wenig ist mehr als nichts“ – eine Zeile, die ins Mark trifft.
Mit „SB-Kassen Lover“ präsentiert die Band einen überraschend technoiden Track über Alltagsdiebstahl an Selbstbedienungskassen – ein ungewöhnliches Thema, das mit viel Witz behandelt wird. „So Hot“ thematisiert hingegen die Tücken des Online-Datings und die damit verbundenen Selbstzweifel.
Doch Blond kann auch tiefgründig. Der Song „Fliederbusch“ reflektiert gebrochene Versprechen und das Gefühl, jemanden im Stich gelassen zu haben, mit emotionalen Texten wie „Wo war ich, als du mich brauchtest?“. In „Lotta und Nina“ wird die komplexe Beziehung zwischen den Schwestern thematisiert – geprägt von Liebe, aber auch von Konflikten.
Im Vergleich zu ihren früheren Werken zeigt „Ich träum doch nur von Liebe“ eine deutliche musikalische Weiterentwicklung. Die Songs sind abwechslungsreicher, die Arrangements komplexer. Die Kritik, dass die Struktur ihrer Songs manchmal repetitiv sein könnte, wird durch die Vielfalt der Themen und die emotionale Tiefe der Texte mehr als ausgeglichen.
„Wir haben uns Zeit genommen, um an unserem Sound zu arbeiten“, sagt Lotta Kummer. „Es war uns wichtig, dass jeder Song seine eigene Identität hat, aber trotzdem zum Gesamtbild passt.“
Was „Ich träum doch nur von Liebe“ besonders macht, ist die Kombination aus frecher, ehrlicher Rockmusik und tiefgründigen Texten. Blond setzt ein starkes Zeichen für weibliche Selbstbestimmung und Empowerment, ohne dabei den Spaß und die Leichtigkeit zu verlieren, die ihre Musik auszeichnet.
Die Band fordert dich auf, die Welt lustvoll und kritisch zu betrachten – ein Ansatz, der in der aktuellen Musiklandschaft erfrischend anders ist. Mit diesem Album beweist Blond einmal mehr, dass feministische Popkultur nicht nur wichtig, sondern auch unglaublich unterhaltsam sein kann.
Ab November geht die Band auf Tour und wird ihre neue Musik in Städten wie München, Wien, Zürich, Stuttgart, Frankfurt, Köln, Hamburg, Berlin und Leipzig präsentieren – Termine, die Fans nicht verpassen sollten, wenn sie die energiegeladene Live-Performance der Band erleben wollen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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