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Die Diskussion um die Teilnahme Israels beim Eurovision Song Contest 2026 in Wien nimmt an Fahrt auf. Der diesjährige ESC-Gewinner JJ aus Österreich hat sich nun deutlich positioniert und wünscht sich einen Wettbewerb ohne israelische Beteiligung. „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt. Ich würde mir wünschen, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet, ohne Israel“, erklärte der 24-jährige Johannes Pietsch in einem Interview mit der spanischen Zeitung „El País“. Gleichzeitig betont er, dass die endgültige Entscheidung bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) liegt: „Wir Künstler können uns nur dazu äußern.“
JJs Aussage reiht sich ein in eine wachsende Zahl kritischer Stimmen zur israelischen Teilnahme am weltweit größten Musikwettbewerb. Bereits im Vorfeld des diesjährigen Contests in Basel hatten mehr als 70 ehemalige ESC-Teilnehmer einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie den Ausschluss Israels forderten. Auch der Vorjahressieger Nemo aus der Schweiz positionierte sich klar: „Ich stehe nicht dahinter, dass Israel am Eurovision Song Contest teilnimmt“, sagte Nemo gegenüber Huffpost UK und betonte, dass Israels Vorgehen gegen die Werte von Frieden und Menschenrechten verstöße.
Die Debatte um Israels Teilnahme ist eng verknüpft mit dem anhaltenden Konflikt im Gazastreifen. Nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf ein israelisches Musikfestival im Oktober 2023 begann ein Krieg, der laut Berichten bisher mehr als 50.000 Menschen im Gazastreifen das Leben gekostet hat. Internationale Organisationen wie Amnesty International werfen der israelischen Regierung Kriegsverbrechen vor, und der Internationale Gerichtshof spricht von Verletzungen internationalen Rechts.
Eine zentrale Frage in der Debatte ist die vermeintliche Ungleichbehandlung von Russland und Israel. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat diesen Punkt besonders hervorgehoben: „Deshalb sollte Israel das auch nicht tun, denn wir können uns keine Doppelmoral in der Kultur erlauben.“ Auch JJ griff diesen Vergleich auf und zeigte sich enttäuscht, „dass Russland ausgeschlossen wurde, Israel aber weiterhin im Wettbewerb ist. Beide Länder sind Aggressoren. Sie haben beide einen Krieg proaktiv provoziert.“
Russland wurde nach dem Angriff auf die Ukraine vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen – eine Entscheidung, die von der EBU mit der Verletzung der Werte des Wettbewerbs begründet wurde. Kritiker fordern nun eine ähnliche Konsequenz gegenüber Israel.
Bei der diesjährigen Ausgabe des Eurovision Song Contest in Basel erreichte die israelische Teilnehmerin Yuval Raphael, eine Überlebende der Terroranschläge vom 7. Oktober 2023, mit ihrem Song „New Day Will Rise“ den zweiten Platz. Bemerkenswert war dabei, dass Israel im Publikumsvoting sogar den ersten Platz belegte, während die Punktevergabe der Fachjurys schließlich für den Sieg von JJ mit „Wasted Love“ sorgte.
Diese Diskrepanz hat zu Diskussionen über die Transparenz des Televotings geführt. Mehrere Rundfunkanstalten, darunter die spanische RTVE, haben angekündigt, das Voting überprüfen zu lassen. JJ selbst forderte mehr Transparenz und merkte an, dass die Situation „dieses Jahr sehr seltsam“ gewesen sei. ESC-Direktor Martin Green hat die Bedenken zur Kenntnis genommen und versprochen, dass umfassende Diskussionen mit allen teilnehmenden Sendern stattfinden werden.
Die Europäische Rundfunkunion als Veranstalter des Eurovision Song Contest steht nun vor einer schwierigen Entscheidung. Martin Green betonte bereits, dass die EBU ein Verband öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten sei und bat um eine umfassende Diskussion mit allen teilnehmenden Sendern.
Für den Eurovision Song Contest 2026 in Wien ist noch keine Entscheidung gefallen. JJ macht deutlich, dass er sich als Gastgeber einen Wettbewerb ohne Israel wünscht, räumt aber ein: „Der Ball liegt nun bei der EBU.“ Die Debatte zeigt einmal mehr, wie schwierig es ist, den Eurovision Song Contest als unpolitischen Wettbewerb zu positionieren – insbesondere in Zeiten internationaler Konflikte.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die EBU auf die wachsende Kritik reagiert und welche Konsequenzen dies für die Teilnahme Israels beim ESC 2026 haben könnte. Eines steht fest: Die Diskussion um die politische Dimension des größten Musikwettbewerbs der Welt wird weitergehen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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