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In Mecklenburg-Vorpommern haben die Landratswahlen in vier Kreisen für politische Spannung gesorgt. Während SPD-Amtsinhaber Stefan Sternberg im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit knapp 58 Prozent direkt wiedergewählt wurde, müssen die anderen drei Landkreise in zwei Wochen zur Stichwahl antreten – mit AfD-Kandidaten in allen Duellen. Die Wahlbeteiligung lag deutlich höher als bei den vorherigen Wahlen und erreichte vielerorts die 50-Prozent-Marke.
Die gestrigen Landratswahlen in Mecklenburg-Vorpommern haben ein gemischtes Bild ergeben. Der amtierende Landrat von Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg (SPD), konnte als einziger Kandidat einen direkten Sieg verbuchen. Mit 57,9 Prozent der Stimmen setzte er sich deutlich gegen seinen AfD-Herausforderer Dietmar Friedhoff (28,1 Prozent) und CDU-Kandidatin Simone Borchardt (12,1 Prozent) durch.
„Ich bin unheimlich dankbar und sehe den Wahlsieg als Resultat des Zusammenhalts in unserem Landkreis“, erklärte Sternberg in einem Interview mit dem NDR. Für seine zweite Amtszeit kündigte er an, sich verstärkt um die Sanierung von Baudenkmälern und die Verbesserung der ambulanten Gesundheitsversorgung kümmern zu wollen. „Die LUP-Kliniken und die ambulante Versorgung im ganzen Landkreis werden in den kommenden Jahren ein Dauerbrenner sein. Ich will Landrat aller Menschen sein.“
Im Landkreis Vorpommern-Rügen verpasste der parteilose Amtsinhaber Stefan Kerth mit 49,2 Prozent knapp die absolute Mehrheit. Er muss nun in die Stichwahl gegen den AfD-Kandidaten Carlos Rodrigues, der 27,5 Prozent der Stimmen erhielt. Kerth, der erst kürzlich aus der SPD ausgetreten ist, hat seine politische Position nach rechts verschoben und fordert einen härteren Kurs in der Migrationspolitik.
„Wir kriegen die Menschen nicht mehr abgeholt und das ist total schlimm“, erklärte Kerth. Er erkennt die Themen der AfD an, ohne die Partei jedoch zu unterstützen. Sein Herausforderer Rodrigues blieb im Wahlkampf medienunauffällig, während die AfD hofft, von der positiven Stimmung bei der Bundestagswahl zu profitieren.
Besonders spannend gestaltet sich die Situation im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Hier liegen der CDU-Amtsinhaber Michael Sack (39,4 Prozent) und die AfD-Kandidatin Inken Arndt (38,0 Prozent) fast gleichauf. Der drittplatzierte SPD-Kandidat Erik von Malottki (22,6 Prozent) hat bereits angekündigt, Sack in der Stichwahl zu unterstützen.
Sack betonte die Verantwortung seiner Position: „Es geht hier ganz klar um eine Person, die am Ende Chef von 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung ist und ein unglaublich großes Budget im Jahr verantworten muss.“ Der 51-jährige Berufsschullehrer möchte im Falle seiner Wiederwahl verschiedene Bauprojekte vorantreiben und sieht in der Wasserstoff-Technologie großes Potenzial für den Landkreis.
Seine Herausforderin Inken Arndt, eine 61-jährige Unternehmensinhaberin und politische Newcomerin, möchte hingegen die Digitalisierung der Verwaltung vorantreiben und den Ausbau der Windkraft stoppen.
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte liegt der AfD-Kandidat Enrico Schult mit 36,1 Prozent der Stimmen vorn. Er tritt in der Stichwahl gegen Thomas Müller von der CDU an, der 27,0 Prozent erreichte. SPD-Kandidat Johannes Arlt landete mit 20,9 Prozent auf dem dritten Platz. In diesem Landkreis kommt es definitiv zu einem Wechsel, da der bisherige Amtsinhaber Heiko Kärger (CDU) aus Altersgründen nicht erneut kandidierte.
Auffällig ist die im Vergleich zu den vorherigen Wahlen deutlich gestiegene Wahlbeteiligung. In Ludwigslust-Parchim lag sie bei 50,6 Prozent (2018: 34,0 Prozent), in Vorpommern-Greifswald bei 48,3 Prozent (2018: 32,3 Prozent), in Vorpommern-Rügen bei 44,8 Prozent und in der Mecklenburgischen Seenplatte bei 46,1 Prozent. Diese Steigerung wird teilweise auf einen Anstieg der Briefwähler zurückgeführt.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bezeichnete die Landratswahlen als „Stimmungstest“ und stellte die Frage: „Lösen die Bürgerinnen und Bürger sich von ihrem Frust gegenüber der Bundespolitik?“ Die Ergebnisse scheinen diesen Frust zu bestätigen, denn die AfD konnte in allen Landkreisen, in denen Stichwahlen stattfinden werden, einen Kandidaten platzieren.
Umfragen zeigen, dass die AfD in Mecklenburg-Vorpommern aktuell mit 29 Prozent vor der SPD (21 Prozent), CDU (17 Prozent) und Linken (15 Prozent) liegt. Dieser Trend spiegelt sich auch in der Bundestagswahl wider, bei der die AfD in Mecklenburg-Vorpommern alle sechs Direktmandate errang und 35 Prozent der Zweitstimmen erhielt.
Die Stichwahlen in zwei Wochen werden zeigen, ob die etablierten Parteien ihre Positionen halten können oder ob die AfD erstmals Landratsposten in Mecklenburg-Vorpommern erobern wird. Insgesamt waren fast 800.000 Bürgerinnen und Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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