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Placebo ist eine britische Alternative-Rock-Band, die seit ihrer Gründung 1994 in London die Musikwelt mit ihrem unverwechselbaren Sound und androgynen Image prägt. Mit über 12 Millionen verkauften Tonträgern weltweit haben Brian Molko und Stefan Olsdal eine treue Fangemeinde um sich geschart, die ihre ehrlichen, oft düsteren Texte und ihre Mischung aus Alternative Rock, Glam und elektronischen Elementen zu schätzen weiß.
Künstlername | Placebo |
Mitglieder | Brian Molko, Stefan Olsdal |
Genre | Alternative Rock |
Größter Hit | Nancy Boy |
Gründungsjahr | 1994 |
Land | Großbritannien |
Markenzeichen | Androgyner Look, markante Stimme von Brian Molko |
Als sich Brian Molko und Stefan Olsdal 1994 in London trafen, ahnten sie noch nicht, dass sie eine der einflussreichsten Alternative-Rock-Bands der kommenden Jahrzehnte gründen würden. Zunächst unter dem Namen „Ashtray Heart“ aktiv, entschieden sie sich bald für den Namen „Placebo“ – ein bewusster Kontrast zu den damals populären drogenbezogenen Bandnamen. Der Name, der auf Lateinisch „Scheinarzneimittel“ bedeutet, sollte symbolisieren, dass ihre Musik eine Art Heilmittel für die Seele sein könnte.
Die ersten Auftritte absolvierten sie mit Schlagzeuger Robert Schultzberg, der jedoch aufgrund persönlicher Differenzen mit Molko die Band bereits 1996 wieder verließ. Steve Hewitt übernahm seinen Platz und komplettierte das klassische Trio, das für viele Fans die Kernbesetzung von Placebo darstellt.
Mit der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums „Placebo“ im Jahr 1996 gelang der Band ein beachtlicher Erfolg. Das Album erreichte Platz 5 der britischen Charts und wurde mit Platin ausgezeichnet. Die Single „Nancy Boy“, die sich mit Geschlechteridentität und sexueller Orientierung auseinandersetzte, kletterte bis auf Platz 4 der UK-Charts und machte Placebo über Nacht zu Stars der britischen Musikszene.
Placebos Musik lässt sich nicht leicht in eine Schublade stecken. Ihre Klangwelt vereint Elemente des Alternative Rock, Glam Rock, Post-Punk und elektronischer Musik zu einem unverwechselbaren Sound. Besonders charakteristisch ist Brian Molkos nasale, androgyne Stimme, die den Songs eine einzigartige Intensität verleiht. Dazu kommen oft unkonventionelle Gitarrenstimmungen und ein druckvoller Bass, der den Songs ein solides Fundament gibt.
Textlich bewegt sich die Band häufig in den Grenzbereichen menschlicher Erfahrungen. Themen wie Drogenkonsum, sexuelle Identität, psychische Gesundheit und gesellschaftliche Entfremdung ziehen sich wie ein roter Faden durch ihr Werk. Diese Offenheit und Ehrlichkeit hat ihnen eine treue Fangemeinde eingebracht, die sich in ihren Texten wiederfinden kann.
Mit ihrem zweiten Album „Without You I’m Nothing“ (1998) festigte die Band ihren Status. Die Zusammenarbeit mit David Bowie, der auf dem Titelsong als Gastsänger zu hören ist, brachte ihnen zusätzliche Aufmerksamkeit. Die Single „Every You Every Me“ wurde durch den Soundtrack zum Film „Eiskalte Engel“ weltbekannt und gehört bis heute zu den bekanntesten Songs der Band.
Das Jahr 2000 brachte mit „Black Market Music“ ihr kommerziell erfolgreichstes Album hervor, das sich über 1,5 Millionen Mal verkaufte. Mit Singles wie „Taste in Men“ und „Special K“ erweiterten sie ihren Sound um elektronische Elemente, ohne dabei ihre rockige Grundessenz zu verlieren.
Nach vier Studioalben verließ Schlagzeuger Steve Hewitt 2007 die Band aufgrund „persönlicher und musikalischer Differenzen“. Mit Steve Forrest fand die Band einen Nachfolger, der bis 2015 Teil von Placebo blieb. In dieser Besetzung veröffentlichten sie die Alben „Battle for the Sun“ (2009) und „Loud Like Love“ (2013).
„Battle for the Sun“ markierte auch einen Wendepunkt in der Karriere der Band, da sie sich von ihrem langjährigen Label Virgin Records trennte und fortan beim unabhängigen Label PIAS veröffentlichte. Trotz dieses Wechsels blieb der kommerzielle Erfolg nicht aus – das Album erreichte Platz 8 der UK-Charts und wurde mit Gold ausgezeichnet.
Nach dem Ausstieg von Steve Forrest entschieden sich Molko und Olsdal, als offizielles Duo weiterzumachen und bei Live-Auftritten mit Sessionmusikern zu arbeiten. Diese Entscheidung erlaubte ihnen mehr kreative Freiheit und die Möglichkeit, ihren Sound weiterzuentwickeln.
Lange Zeit weigerte sich die Band, ihre Musik auf Streaming-Diensten anzubieten – ein Prinzip, das sie 2015 aufgaben, als ihre Alben schließlich auch dort verfügbar wurden. Diese Entscheidung brachte ihre Musik einer neuen Generation von Hörern näher und sorgte für eine Renaissance ihrer früheren Werke.
Nach einer längeren kreativen Pause veröffentlichten Placebo 2022 ihr achtes Studioalbum „Never Let Me Go“, das auf Platz 3 der britischen Charts einstieg – ihre höchste Platzierung seit ihrem Debütalbum. Das Album zeigte eine Band, die nach fast drei Jahrzehnten im Musikgeschäft immer noch relevante und bewegende Musik machen kann.
Im Jahr 2023 folgte mit „Live“ ein weiteres Live-Album, das die Energie ihrer Konzerte einfängt und zeigt, dass Placebo nach wie vor eine beeindruckende Live-Band sind. Ihre Konzerte sind bekannt für ihre Intensität und die besondere Verbindung, die die Band zu ihrem Publikum aufbaut.
Über die Jahre haben Placebo mit zahlreichen namhaften Künstlern zusammengearbeitet, darunter David Bowie, Michael Stipe von R.E.M. und Robert Smith von The Cure. Diese Kollaborationen unterstreichen den Respekt, den die Band in der Musikwelt genießt.
Ihr Einfluss auf nachfolgende Generationen von Musikern ist unbestreitbar. Bands wie My Chemical Romance und Panic! at the Disco haben Placebo als wichtige Inspiration genannt. Besonders ihr offener Umgang mit Themen wie Geschlechteridentität und sexueller Orientierung hat dazu beigetragen, dass diese Themen in der Rockmusik präsenter wurden.
2024 wurde eine Dokumentation über die Band veröffentlicht, die einen intimen Einblick in ihre Geschichte und ihren kreativen Prozess gibt. Sie zeigt eine Band, die trotz aller Höhen und Tiefen ihrer künstlerischen Vision treu geblieben ist und sich nie dem Mainstream angepasst hat.
Placebo haben bewiesen, dass man auch ohne ständige Präsenz im Radio eine treue Fangemeinde aufbauen und halten kann. Ihre Musik spricht Menschen an, die sich oft am Rand der Gesellschaft fühlen, und bietet ihnen einen Zufluchtsort. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus roher Emotion und musikalischer Raffinesse haben sie sich einen festen Platz in der Geschichte des Alternative Rock gesichert.
Hörprobe Placebo - Every You Every Me
Hörprobe Placebo - The Bitter End
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Geschrieben von: RadioMonster.FM
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