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Horror in Spanien: Deutsche Eltern hielten ihre Kinder seit Corona in Gefangenschaft

today01.05.2025 6

Hintergrund
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In einem grauenvollen Fall von Kindesvernachlässigung hat die spanische Polizei drei Kinder aus einem verwahrlosten Haus in Oviedo befreit. Die deutschen Eltern hatten ihre Kinder seit Beginn der Corona-Pandemie eingesperrt und unter entsetzlichen Bedingungen leben lassen. Die Ermittler zeigten sich erschüttert über den Fund in dem, was sie als wahres „Horrorhaus“ bezeichneten.

Jahrelange Isolation und Verwahrlosung

Horror in Spanien: Deutsche Eltern hielten ihre Kinder seit Corona in Gefangenschaft

Was die Polizeibeamten in Oviedo vorfanden, überstieg ihre schlimmsten Befürchtungen. Drei Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren lebten seit Oktober 2021 – also seit dreieinhalb Jahren – in völliger Isolation, eingesperrt von ihren eigenen Eltern. Bei den Verantwortlichen handelt es sich um einen 53-jährigen Deutschen und eine 48-jährige Deutsch-Amerikanerin, die gestern während einer dreistündigen Rettungsaktion festgenommen wurden.

„Die Beamten waren fassungslos, eine solche Situation hatten wir hier in Oviedo noch nie“, erklärte Einsatzleiter Francisco Javier Lozano. Er bezeichnete die Wohnung als „wahres Horrorhaus“, dessen Anblick selbst erfahrene Ermittler erschaudern ließ.

Katastrophale Lebensbedingungen

Das Ausmaß der Vernachlässigung ist erschütternd. Die Kinder besuchten weder Schule noch Arzt und lebten unter extremen hygienischen Bedingungen. Das Haus war übersät mit Müll und Exkrementen, die Luft im Inneren kaum atembar. Die Kinder mussten in viel zu kleinen Gitterbetten schlafen, trugen Windeln und waren gezwungen, ständig Mundschutzmasken zu tragen.

Ein an der Rettung beteiligter Polizist beschrieb den Moment nach der Befreiung besonders eindrücklich: „Sobald wir sie herausgeholt hatten, begannen alle drei tief durchzuatmen, als wären sie noch nie an der frischen Luft gewesen.“ Eines der Kinder habe erstaunt mit den Händen das Gras berührt – eine Erfahrung, die für die meisten Kinder selbstverständlich ist, für diese drei jedoch vollkommen neu war.

Aus Polizeikreisen wurde bestätigt: „Die Kinder waren schmutzig, in Schlafanzügen und schwer vernachlässigt. Sie waren auch deutlich unterernährt.“ Im Haus wurde zudem eine schwer kranke Katze gefunden.

Entdeckung durch aufmerksame Nachbarin

Der Fall kam durch den Hinweis einer Nachbarin Mitte April 2025 ans Licht. Die Polizei begann daraufhin, das Haus zu überwachen. Während dieser Beobachtungsphase stellten die Beamten fest, dass die Kinder das Gebäude nicht ein einziges Mal verließen. Die Eltern öffneten die Tür nur kurz für Onlinebestellungen.

Als es gestern zu einem massiven Stromausfall im Haus kam, entschied sich die Polizei einzugreifen, da sie eine akute Gefährdung des Wohls und der Gesundheit der Kinder befürchtete. Die dreistündige Rettungsaktion endete mit der Festnahme der Eltern und der Befreiung der drei Kinder.

Motive bleiben rätselhaft. Was die Eltern dazu bewegte, ihre Kinder seit Beginn der Corona-Pandemie einzusperren, bleibt bislang unklar. Die Behörden halten weitere Informationen aus ermittlungstechnischen Gründen zurück. Eine Polizeisprecherin aus Oviedo bestätigte jedoch: „So etwas hat die Polizei im nordspanischen Oviedo noch nie gesehen: Drei Kinder durften jahrelang ein völlig vermülltes Haus nicht verlassen.“

Die Kinder wurden zunächst in einem Heim untergebracht, wo sie medizinisch und psychologisch betreut werden. Die Eltern stehen vor einem Ermittlungsrichter und müssen sich wegen schwerer Misshandlung und Vernachlässigung ihrer Kinder verantworten.

Fälle von extremer Isolation von Kindern während der Corona-Pandemie sind glücklicherweise selten. Dieser besonders gravierende Fall wirft jedoch beunruhigende Fragen auf, wie es möglich war, dass drei Kinder über einen so langen Zeitraum völlig von der Außenwelt abgeschnitten leben konnten, ohne dass Behörden oder Sozialdienste darauf aufmerksam wurden.

Horrorhaus

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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